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Fortsetzung Teil 9
 

Am nächsten Tag, bei unserem abendlichen Rundgang durch den Wohnpark mussten wir natürlich zu dem Haus unserer Begierde gehen. Meine Frau war überhaupt nicht mehr zu bremsen. In Gedanken pflanzte sie schon etliche neue Bäume und hinter dem Haus wurde schon laut über eine Überdachung geredet. Immer wieder musste ich sie darauf hinweisen, dass dieser Kauf, sollte, er zustande kommen, noch nicht in trockenen Tüchern sei. Ganz aufgeregt klebte sie an jedem Fenster und gab ihre Kommentare ab, was in den einzelnen Zimmern geschehen soll.

Ich betrachtete dieses Haus aber aus einem anderen Blickwinkel. Zuerst mal war die Farbe der Außenfassade, die in Weiß gehalten war, an vielen Stellen durch die Umwelteinflüsse schwarz. Selbst mit einem Hochdruckreiniger würde man vermutlich nicht alles sauber bekommen. Das vorläufige Resultat. Es ist ein neuer Fassadenanstrich nötig. Hinter dem Haus und auf beiden Längsseiten ist zwar ein ungefähr  50 cm breiter Betonsockel angelegt, der aber nur zum Laufen geeignet ist. Wie schon angesprochen ist keine Überdachung hinter dem Haus und die Dachgiebel sind nur kurz überhängend. Diese Dachkonstruktion ist schon mehr als ungewöhnlich, zumal es noch nicht einmal eine Dachrinne gibt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass bei starkem Regen und entsprechende Windrichtung das Wasser vom Dach an der Hausfassade herunterläuft.

Außerdem ist keine Gelegenheit vorhanden um eine Waschmaschine aufzustellen und entsprechend anzuschließen. Ein Abfluss und Stromanschluss dafür ist demnach natürlich auch nicht vorgesehen. Da die Küche klein ist, wäre es ratsam, eine sogenannte außen liegende Thaiküche vorzusehen. Beide Dinge zusammen bedeuten aber, dass der vorhandene Betonsockel um ungefähr 2 Meter verbreitert werden müsste. Auch die Abflüsse zu den Abwasserbehältern müssten neu verlegt werden. Das mit dem fehlenden Stromanschluss kann ohne erneute Besichtigung der Innenräume nicht geklärt werden.

Über die gesamte rückwärtige Hausfront wäre dann eine Überdachung dringend vorzusehen.
Wenn man den vorderen Hausbereich so betrachtet, sind die Fliesen zu dem überdachten Eingang zum Wohnzimmer auch auszutauschen. Diese haben schon Auflösungserscheinungen und sind zudem im feuchten Zustand sehr rutschig. Warum die Stufen zum Wohnzimmer so schmal sind, ist mir schleierhaft. Dies ist mir bei vielen Häusern, immer wieder, aufgefallen. Auch die Höhe der Stufen ist nichts für ältere Leute und sehr gewöhnungsbedürftig.
 Aus der Erinnerung heraus wusste ich, dass keine Klimaanlagen eingebaut waren. Alle Zimmer sind leer, also ohne Möbel und es gibt auch keine Vorhänge. Nur in der Küche sind Schränke eingebaut. Diese haben allerdings nicht einmal Zwischenböden.

Die Räume, außer den Nassräumen, sind nur mit einem einfachen weißen Anstrich versehen. Tapeten gibt es in einer geringen Auswahl auch in Thailand zu kaufen. Es ist allerdings ein Problem einen guten Tapezierer zu finden. In unserem gemieteten Haus gibt es einige Stellen, an denen sich die Tapeten gelöst haben. Meine Frau nahm einfach einen Brittstift und klebte damit die Tapeten fest. Dies ist aber auch nicht die optimale Lösung.

Diese umfangreichen Änderungen wollte ich einmal in Ruhe durchrechnen. Eine sehr grobe Schätzung ergab ungefähr 400 000 Baht. Wenn sich diese Summe bestätigen sollte, wären der Kaufpreis und die noch dazukommenden Änderungs- und sonstigen Anschaffungskosten, nicht mehr finanzierbar.

Aber wie sage ich dies meiner Frau?

Nachdem meine Frau nicht genug sehen konnte, drang ich auf die Fortsetzung unseres Rundgangs durch den Wohnpark. Sprudelnd erzählte sie mir, was sie alles machen wollte und ich sollte mir keine Sorgen machen (Standardspruch).

Auf mich waren aber viele Probleme auf einmal eingestürzt. Eines davon war der Verfall des Euros und der damit verbundene schlechte Umtauschkurs. Mehr dazu später.

Als wir unseren Rundgang nun so langsam abschließen wollten, kam meine Frau auf die Idee das Haus einmal von der Rückseite zu betrachten. Dies hat sie zwar immer aus der Ferne getan, aber diesmal wollte sie unbedingt bis zur Grundstücksmauer gehen. Glücklicherweise war das angrenzende Haus nicht bewohnt. Es war eines von den Häusern, die im oberen Preissegment lagen, also weit über 10 Millionen Baht. Das, das nicht unser Grundstück war, störte meine Frau wenig. Sie wollte unbedingt bis zur Mauer gehen. Verwundert blickte ich ihr nach und fragte mich, wo sie hin wollte. Irgendwann kam sie wieder und ich fragte sie, wo sie war. Sie sagte mir auf der Rückseite von unserem neuen Haus. Ich war sprachlos. Erst mal war es nicht unser neues Haus und zweitens war dies nicht die Rückseite von dem besagten Haus, sondern das Nachbarhaus. Ich klärte sie auf, aber sie wollte mir nicht glauben. Ich erzählte von ein paar Begebenheiten dieses Hauses und plötzlich verstand sie es. Nach tausend Entschuldigungen glaubte sie mir letztendlich. Nun fing sie wieder an, über Umbaumaßnahmen zu reden. Es hatte keinen Sinn mehr, jetzt über die Nichtfinanzierbarkeit zu reden. Dies musste ich auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

In den nächsten zwei Tagen war meine Frau in Gedanken nur noch bei diesem Haus. Am 3.Tag fragte ich sie nun, wann sie mal die Verkäuferin anrufen wolle. Hier kam dann die typische Thai-Antwort. Die Frau wollte doch anrufen. Da fragte ich sie, ob sie immer noch nicht verstanden hat, dass man in Thailand immer selbst anrufen müsse, denn Rückrufe seien ganz selten. Der erste Anruf klappte nicht. Das Handy der Verkäuferin war wohl ausgeschaltet. Etliche Zeit später klingelte das Handy meiner Frau. Die Verkäuferin hatte sich tatsächlich gemeldet. Nun war meine Frau nur noch am Reden. Ein Wasserfall war dagegen gar nichts. Ich widmete mich anderen Dingen, denn irgendwann wird mir meine Frau schon erzählen, was Sache ist. Sie kannte ja die maximale Summe, die ich bereit war zu zahlen.

Nach einem mehr als einstündigen Telefonat kam sie ganz aufgeregt angerannt und meinte, die Frau wolle uns ihr Haus verkaufen und könne auch warten, bis wir wieder aus Deutschland zurück seien. Bei dieser Aussage fehlte allerdings noch der Preis. Also hinterfragte ich ihn. Sie meinte, der Preis sei das, was ich bereit sei zu zahlen. Ich sagte ihr, dass aber nichts mehr dazukommen dürfe. Sie bestätigte mir dies. Ich dachte mir, ihr Wort in Gottes Ohr.

Ich ließ den Dingen ihren Lauf. Denn nun musste ich mich um Flugtickets für die Heimreise und einer neuen Auslandskrankenversicherung für den weiteren Aufenthalt nach unserer Rückreise in Thailand kümmern.

Im Internet gibt es diverse Buchungsportale, bei denen man entsprechende Flüge suchen und auch buchen kann. Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass die Abflugs- und die Rückflugszeiten bekannt sein müssen. Dann gibt es noch die Möglichkeit die Suche auf ein Zeitfenster um einige Tage variieren zu lassen. Bei uns standen die Abflug- und die Rückflugzeiten mit einer geringen Zeitspanne fest. Die späteste Abflugzeit Richtung Berlin wurde durch das Ablaufdatum der Auslandskrankenversicherung bestimmt, die Rückflugzeit dadurch, dass ich spätestens Ende Juni wieder in Thailand sein musste. Mein Führerschein, mit einer einjährigen Gültigkeitsdauer, lief Anfang Juli ab. Die Verlängerung musste rechtzeitig erfolgen, um dann einen Führerschein mit fünf Jahren Gültigkeit erhalten zu können. Diesen Termin wollte ich unbedingt einhalten, da es sonst wieder nur einen Führerschein mit einem Jahr Gültigkeit geben würde. Zudem stand die Verlängerung meines Jahresvisums zusätzlich auch noch im Juli an.

Unter den einzelnen Buchungsportalen gab es, auf dem ersten Blick, nur geringe Preisdifferenzen. Bei genauerer Betrachtung des Buchungsprozesses gab es doch einige böse Überraschungen. Bei Einigen konnte man z. B. Die Versicherungsprämien nicht entfernen. Erst viel später im Buchungsverlauf gab es dann doch noch eine mehr oder minder versteckte Möglichkeit dies zu tun. Dagegen geht inzwischen die Verbraucherzentrale massiv vor. Es Laufen inzwischen auch schon dementsprechende Gerichtsverfahren. Außerdem konnte man bei einigen Internetportalen nicht mit der Reise in Bangkok beginnen. Hier gab es nur Flüge von Deutschland nach Bangkok und dann zurück.

Auch bei dem Versuch Buchungen von Flügen direkt bei den Airlines vorzunehmen gab es Schwierigkeiten. Hier war die Schwierigkeit sich vorab zum Meilenbonusprogramm anzumelden. Es gab nur eine Airline, bei der es problemlos ging und am Ende der Registrierung eine entsprechende Nummer für das Meilenbonusprogramm per E-Mail zugesandt wurde. Außerdem hatten fast alle Airlines nur die Auswahl in Englisch oder eben in der entsprechenden Landessprache des Sitzes der Airlines zum Registrieren und Buchen.

Bekanntlich habe ich so gut wie keine Englischkenntnisse. Bevor ich entsprechende Dinge ausfülle, die ich nicht verstehe, lasse ich es lieber sein.

Bevor ich die entsprechenden Daten in die Buchungsportale eingeben wollte, fragte ich bei fünf Portalen per E-Mail an, wo ich zum Beispiel die Möglichkeit hätte, mein für mich wichtiges medizinisches Gerät angeben zu können, welches ich im Handgepäck mitführen muss. Der nächste Punkt war, ob die Möglichkeit einer bestimmten Essensauswahl, z. B. bei Milchallergie oder vegetarisch, gegeben wäre und wo dies bei der Buchung anzugeben sei.
 Überrascht war ich von den Antworten. Die lauteten sinngemäß, dass man dies Selbst mit den Airlines klären müsse. Offensichtlich sind dort nur Leute beschäftigt, die nichts anderes können, als die vorgegebenen Flüge zu bearbeiten.

Um eine entsprechende Preisübersicht zu bekommen, gab ich dann bei den einzelnen Buchungsportalen die entsprechenden Parameter ein. Außerdem gibt es ja noch die Möglichkeit sich bei Preisveränderungen per E-Mail informiert zu lassen. Wenn man dies wünscht und dies auch bei verschiedenen Portalen einrichtet, sollte man sich auf eine größere Anzahl von E-Mails einstellen.

Bei irgendeinem Gedankengang kam mir noch eine andere Variante in den Sinn. In Berlin gibt es ein kleines Reisebüro mit Schwerpunkt Asienreisen. Dieses Reisebüro war mir noch gut in Erinnerung, da wir an einem Tag der offenen Tür bei meinem ehemaligen Arbeitgeber, einen gemeinsamen Ausstellungsstand hatten. Dieser stand unter dem Motto „thailändische Glasmalerei und Thailand bzw. Asienreisen. Die Resonanz bei den Anfragen über Reisemöglichkeiten nach Thailand und Asien war sehr groß. Dieser Umstand brachte uns einen Bonus, für eine unserer nächsten Reisen ein. Warum sollten wir diesen jetzt nicht einlösen. Zumal wir durch Zufall den Inhaber des Reisebüros bei unserer Ankunft in Thailand getroffen hatten und er noch vom Tag der offenen Tür schwärmte. Vielleicht hatte er dabei einige neue Kunden gewonnen.

Also schrieb ich eine E-Mail mit allen Parametern an das Reisebüro zur netten Sachbearbeiterin, die auch mit am Ausstellungsstand damals zusammen mit meiner Frau war. Zügig kam auch eine Antwort. Die Preisvorgaben entsprachen aber nicht meinen Erwartungen. Dies teilte ich dann höflich mit und verwies darauf, welche Angebote ich bereits im Internet gefunden hatte und welches Preissegment ich mir vorstellte. Umgehend kam die Antwort, dass das günstigste Angebot zwar bekannt sei, man aber nicht unbedingt mit der Airline zusammenarbeiten wolle. Hier gab es auch mir bekannte Faktoren, die dafür sprachen. Wir sprechen hier von einer der größten Airlines in Russland. Aus meiner Vergangenheit wusste ich um die Schwächen, da ich selbst schon mehrmals mit der Airline gereist bin. Es sind eben nicht die jüngsten Flugbegleiter und der Service hing doch dem allgemeinen Standard hinterher. Wobei aber auch anzumerken ist, dass man zuverlässig und sicher von A nach B kam. Außerdem gibt es noch einen anderen nicht unerheblichen Vorteil. Wenn man bei der Buchung gleichzeitig Übergepäck mitbucht, bezahlt man für das zweite Gepäckstück mit einem Gewicht bis zu 20 kg nur 50 Euro pro Flugstrecke und Passagier. Das bedeutet, dass man 23 kg plus 20 kg, also 43 kg Gepäck aufgeben kann. Das Handgepäck wird also nicht mitgerechnet. Die Bezahlung erfolgt dann allerdings beim Einchecken. Dazu später mehr.

Also bat ich das Reisebüro in Berlin, bei den besagten Airlines mit all meinen Parametern, einschließlich Übergepäck, für die Rückreise anzufragen.

Nun fragt man sich wieso brauchen die soviel Gepäck bei der Rückreise. Erst schicken Sie einen kompletten Container los und bei der Anreise vor knapp einem Jahr wurden auch schon um die 80 Kg Gepäck mitgebracht. Dazu gibt es wie so oft im Leben eine einfache Erklärung. Wenn man einige Zeit in Thailand lebt, stellt man fest, dass viele alltägliche Gebrauchsgegenstände, nicht dem gewohnten Qualitätsstandard entsprechen. Selbst einfache Haushaltsgegenstände, wie z. B. ein normaler Flaschen- oder Dosenöffner versagen ihren Dienst schon beim ersten Mal. Entweder wird beim ersten Einsatz des Gegenstandes dieser krumm oder ist gleich stumpf. Einige Sachen, wie z. B. einen Brotkasten habe ich in Thailand bisher nicht gefunden. Warum sollte es so etwas hier auch geben, wo doch hier Reis, Nudeln und Obst gegessen wird. Aus diesem Gesichtspunkt heraus führte ich schon über eine längere Zeit eine Liste mit Gegenständen, die ich bei unserer nächsten Reise aus Deutschland mitbringen wollte. Diese Liste wurde ständig ergänzt, so das für mich schon feststand, dass bei der Rückreise mit Übergepäck zu rechnen sei. Meiner Frau legte ich bei irgendeinem Gespräch ans Herz, sie solle genauso verfahren. Locker meinte sie daraufhin, das habe sie alles im Kopf. Dies hinterlies bei mir nur ein Schmunzeln meinerseits.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann die Rückantwort vom Berliner Reisebüro. Wobei eingangs erst mal eine Entschuldigung stand, dass man so lange auf Antworten von der Airline warten musste. Also hat sich diesbezüglich im Laufe der Jahre bei der Airline nichts geändert. Rückfragen dauerten hier schon früher extrem lange und nachfragen war immer notwendig.

Das E-Mail mit den Angaben der Flugzeiten und den anderen Parametern entsprach unserem Wunsch. Selbst das Übergewicht war bestätigt. Nur der Preis wich geringfügig vom Internetangebot ab. Dies war wohl der Aufwand fürs Reisebüro. Die Gesamtreisezeit ab Bangkok lag bei über 17 Stunden. Das war bedingt durch die lange Wartezeit in Moskau. Bei der Hinreise sollten es 4 Stunden und bei der Rückreise sogar 5 Stunden sein.

Dies scheint auf den ersten Blick lange zu sein, wenn man aber berücksichtigt, dass man in Moskau für die Transitabwicklung und der sehr langen Wegstrecke mindestens zwei Stunden benötigt, ist das zumindest bei der Hinreise noch vertretbar. Bei der Rückreise sind die fünf Stunden doch etwas lange. Da tröstet es nicht, dass es auf dem Flughafen hunderte Geschäfte zum Bummeln gibt und alles sehr hell und übersichtlich ist. Außerdem soll es ausreichend Sitzgelegenheiten geben. So stand es jedenfalls auf der Homepage. Selbst meiner Frau wären diese Menge an Geschäften letztendlich zu viel.

Ich bat nun um Buchung der Reise und um die Mitteilung der Bankverbindung, um den Reisepreis zu begleichen. Das elektronische Ticket, mit den Flugplänen, kam dann recht flott. Genauso flott wollte ich auch mit der Bezahlung sein und nahm eine Onlineüberweisung vor.

Nun hatten wir die Daten für unsere Reise vorliegen. Jetzt mussten nur noch die Flüge von Chiang Mai nach Bangkok und zurück gebucht, sowie die Buchung einer Übernachtung in Bangkok durchgeführt werden.

Auch für die Buchung einer Übernachtung gibt es entsprechende Buchungsportale. Für mich war nur wichtig, dass es vom Hotel, einen kostenlosen Shuttle von und zum Flughafen gibt und die Abfahrtszeiten im Stundentakt angeboten werden. Außerdem musste das Hotel in unmittelbarer Nähe des Flughafens liegen und ein kostenloser W-LAN-Anschluss im Hotelzimmer sollte vorhanden sein. Bei der Suche wurde ich schnell fündig. Der Übernachtungspreis, im Sonderangebot, lag bei 13 Euro. Es war ein einfaches Hotel mit großen Zimmern. Für unseren Zweck war es vollkommen ausreichend. Ich buchte das Hotel und zahlte per Kreditkarte. Im Abschluss kam dann eine Buchungsbestätigung, die ich für die Reise ausdruckte.

Nun standen nur noch die Tickets von Chiang Mai nach Bangkok und zurück an. Diese wollte ich nicht im Internet buchen, sondern direkt am Schalter im Flughafen von Chiang Mai. Meine Frau verstand überhaupt nicht, warum wir eine Übernachtung in Bangkok benötig würden. Ich erklärte ihr, dass der erste Flug morgens ab Chiang Mai zu spät in Bangkok ankommen würde, um den Flug nach Moskau zu erreichen. Es blieben, wenn die Maschine pünktlich in Bangkok landen würde, nur eine Stunde für das Aussteigen, die Abholung der Koffer vom Band und dem Einchecken bei der Fluggesellschaft, für den Flug über Moskau nach Berlin. Danach würde dann auch noch die Passkontrolle anstehen. Hier gibt es riesige zeitliche Probleme, die die Flughafengesellschaft schon seit Monaten nicht in den Griff bekommt.

In vielen Thailandportalen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass für die Passabwicklung in Bangkok mit drei Stunden zu rechnen sei. Dies würde sich erst ändern, wenn die Ausbildung der neu eingestellten Passkontrolleure abgeschlossen sei. Wann dies genau geschehe, steht aber noch in den Sternen. Offensichtlich gibt es bei dem Bau und Inbetriebnahme solcher Großobjekte, wie neue Flughäfen, überall auf der Welt Probleme. Dies ist nicht nur in Thailand so, wie das jüngste Beispiel in Deutschland, mit dem Bau und der verschobenen Inbetriebnahme des Großflughafens Berlin Brandenburg zeigt. Hier wurde die Inbetriebnahme, nur wenige Tage vor dem eigentlich zugesagten Termin, gleich um 1 ½ Jahre verschoben. Vor ein paar Tagen lass ich eine Meldung, dass der verschobene Eröffnungstermin schon wieder infrage stehen würde.

Also fuhren wir nach dem Essen zum Flughafen von Chiang Mai. Meiner Frau gab ich die Abflugs- und Rückflugsdaten mit auf den Weg. In das Flughafengebäude kommt man erst, wenn man die Personenkontrolle passiert hat, die bei uns in Deutschland erst nach dem Einchecken erfolgt. Wir gingen also zum Ticketschalter der Airline, die ich vorab schon im Internet ausgewählt hatte. Meine Frau übernahm nun den Part mit dem Flugticket. Meine Englischkenntnisse waren hierfür nicht ausreichend. Die Sachbearbeiterin benötigte meinen Reisepass, um die entsprechenden Daten eingeben zu können. Bevor die Bezahlung meinerseits erfolgte, bat ich um den Ausdruck der gebuchten Flugzeiten. Oh Schreck, bei dem Studieren fiel mir auf, das sowohl die Abflug- und die Rückflugzeiten nicht annähernd mit den Daten stimmten, die ich vorgegeben hatte. Ich wies meine Frau darauf hin. Sie meinte, ohne dass sie mit der Sachbearbeiterin gesprochen hätte, dass es keine anderen Flüge gäbe und wir dies so hinnehmen müssten.

Gefühlt lag mein Puls sofort bei 180. Ich musste mich zusammennehmen, um nicht aus der Haut zu fahren. Also sprach ich ganz ruhig mit der Sachbearbeiterin, in meinem unmöglichen Englisch, unter der Zuhilfenahme der von mir gewünschten Zeiten, die ich auf den Ausdruck der falschen Flugzeiten schrieb. Diese gab sie nun in den Computer ein und tatsächlich waren diese auch noch frei und sie nahm die entsprechende Buchung vor. Nach der erfolgten Bezahlung bekam ich die Tickets und unsere Reisepässe zurück. Als wir etwas weiter von dem Schalter Richtung Ausgang waren, fragte ich nun meine Frau, was sie denn letztendlich dieser Frau für Zeiten genannt hätte. Daraufhin bekam ich keine Antwort. Nun konnte ich mir meinen Teil dazu denken. Die Stimmung zwischen uns beiden war auf dem Nullpunkt angelangt. Hier war er wieder, der viel beschriebene Gesichtsverlust.

Zusammengefasst waren nun die Flugtickets und die Hotelübernachtung erledigt. Aber ein wichtiger Punkt fehlte noch. Unser Flug war ja erst in einigen Wochen, und wenn bis dahin etwas passiert, gibt es nur, wenn überhaupt, die Möglichkeit einer kostenintensiver Umbuchung. In gewissen, sehr eng ausgelegten, Ausnahmefällen, kann man einen bereits bezahlten Ticketpreis, abzüglich einer Bearbeitungsgebühr, zurückerstattet bekommen. Dieser Gefahr wollte ich mich nicht aussetzen, da es auch dafür eine Lösung gibt.

Dieses Mittel trägt den Namen Reiserücktrittsversicherung. Über die einzelnen Bedingungen einer solchen Versicherung möchte ich mich nicht auslassen. Diese Versicherung kann man auch bei der Ticketbuchung mit abschließen. Im Regelfall sind diese aber teuer. Im Internet findet man wesentlich kostengünstigere Angebote. Das Beantragen dort ist denkbar einfach. Zu den persönlichen Daten der Reisenden müssen nur noch die entsprechenden Reisedaten eingetragen werden. Im Regelfall kann man über eine gesicherte Seite, auch gleich die Bezahlung, meistens mit einer Kreditkarte, vornehmen. Nach Abschluss der Buchung ist nur noch die entsprechende Versicherungspolice auszudrucken. Ich verfuhr nach diesem Muster und erstand im Internet eine solche Versicherungspolice. Nun stand theoretisch, unserer Reise, nichts mehr im Wege. Wir mussten eben nur noch auf den Abflugtag warten. Hallo, nicht so schnell mit den Gäulen.

Es waren trotz alledem noch zwei entscheidende Punkte offen. Wobei ein Punkt eine neue Auslandskrankenversicherung und der Zweite, der noch fehlende Re-Entry-Stempel in meinem Reisepass war.

Das Thema Auslandskrankenversicherung beschäftigte mich schon seit einigen Wochen. Aber trotz größter Mühe, auch von den Agenturen, die solche Policen vermitteln, kam ich zu keinem abschließendem Ergebnis. Entweder waren sie zu teuer, oder aber die Eigenbeteiligung, war über das Jahr gerechnet, zu hoch. Selbst eine von mir zusätzlich angelegte Exeltabelle half mir am Ende nicht weiter. Nötigenfalls musste ich, während meines Deutschlandaufenhalts eine entsprechende Versicherung abschließen. Unsere Jetzige, eines großen Automobilklubs, lief am Tag unserer Ankunft in Berlin ab. Dass ich dieses Problem bisher hatte noch nicht lösen können, störte mich massiv. Aber es kann eben, nun einmal, nicht alles perfekt sein.

Für Farangs, mit einem Jahresvisum und der Absicht noch weiter in Thailand leben zu wollen, ist ein Re-Entry-Stempel, von der thailändischen Immigration, im Reisepass erforderlich. Der Antrag für eine einmalige oder mehrmalige Aus- und Einreise kann im Internet heruntergeladen werden. Dazu ist noch ein Passbild erforderlich. Die Frage, ob einmal oder mehrmals, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ohne diesen Stempel verfällt bei der Ausreise, das noch gültige Jahresvisum.

Da ich ohnehin wegen der 90 Tage Meldung bei der Immigration vorsprechen wollte, könnte ich dies in einem Zuge erledigen. Normalerweise würde es genügen, die 90-Tage-Meldung per Post zu schicken. Dann hätte ich allerdings wegen des Re-Entry-Stempels zur Immigration in Chiang Mai gemusst. Bei dieser Immigration, ist nach den Meldungen im Internet, mit einer lange Wartezeit zu rechnen. Dies wollte ich vermeiden, sodass ich beschloss, die Immigration in Mae Sot aufzusuchen. Ich wollte dazu die Strecke durch die Berge nehmen. Es war ein schöner Tagesausflug geplant. Dazu aber mehr etwas später.

Bei unseren täglichen Abendspaziergängen schlug meine Frau immer als Erstes, den Weg zum Haus unserer Begierde ein. Dabei erzählte sie immer wieder, was sie alles machen wolle. Das eine und andere Mal kam ihr Standardspruch, ich solle mir keine Sorgen machen. Bei diesem Preis standen mir allerdings schon die Haare zu Berge. Es würde immerhin bedeuten, dass alle und damit meine ich wirklich alle Ersparnisse, dafür benötigt würden. Dies widersprach allerdings vollkommen meinem bisherigen Lebensprinzip.

Schon als junger Mensch nahm ich mir vor, es nie so weit kommen zu lassen, dass ich einmal keine Geldreserven mehr haben würde. Sollte ich nun von diesem Prinzip abrücken? So richtig konnte ich mich damit nicht anfreunden. Außerdem war der Umtauschkurs von Euro in Baht soweit im Keller, sodass noch weiteres Geld hätte, aufgetrieben werden müssen.

Dazu schrieb ich meine Hausbank in Berlin an. Der Bereichsleiter gab sich sehr viel Mühe und schickte mir ein paar Finanzierungsvorschläge. Aber da das zu erwerbende Haus in Thailand lag, gab es für eine Hypothekenfinanzierung keine Chance. Die anderen angebotenen Finanzierungsmöglichkeiten lagen außerhalb von dem, was ich ausgeben wollte. Keinesfalls wollte ich mich verschulden. Ich war froh, dass ich meine Eigentumswohnung abbezahlt und nur noch die monatlichen Umlagen als Belastung hatte. Es gab noch einigen Schriftwechsel und wir einigten uns am Ende, dass ich, wenn wir in Berlin wären, zu einem Gespräch in die Bankfinale kommen würden.

Natürlich konnte meine Frau es nicht lassen, des öfteren mit der Verkäuferin zu telefonieren. Bei einem dieser Gespräche sagte sie mir, zwischen Tür und Angel, dass die Verkäuferin meinte, dass wir die Umschreibungskosten übernehmen müssten. Da aus meiner Sicht der Endpreis feststand, wies ich darauf hin, dass es beim ausgemachten Endpreis bleiben müsse. Diese Aussage interpretierte meine Frau als Zustimmung. Welche Folgen es für uns haben würde, dazu später.

Da unser Seecontainer in Sukhothai stand, wollte ich mich schon mal vorab über die auf uns zukommenden Kosten für das Umsetzen des Containers nach Chiang Mai kümmern.
 Außerdem wollte ich, schon aus Gründen der Höflichkeit, mit dem Manager unseres Wohnparks, die Details zum Zwischenparken unseres Containers besprechen. Dazu benötigte ich einen Dolmetscher. Im Laufe der Zeit hatte ich mit einigen Mitbewohnern Kontakt bekommen, die sich anboten diese Funktion für mich zu übernehmen. Mir war natürlich klar, dass damit das bisher streng gehütete Geheimnis, das wir ein Haus kaufen wollten, verloren ginge.

Die Nachricht über unseren geplanten Kauf ging wie ein Lauffeuer durch unseren Wohnpark. Nun musste erst einmal ein Gesprächstermin vereinbart werden. Dazu waren aber mehrere Anläufe im Sekretariat des Managers nötig. Die Sekretärin hatte mein Anliegen leider einfach vergessen. Aber schließlich klappte es doch. In einem lockeren Gespräch mit dem Manager stellte sich heraus, dass nur die unbestimmte Zeit des Zwischenparkens ein Problem bereiten könnte. Nach weiterem Gespräch bot sich der Manager an, meinen Container, den ich nicht mehr benötigte zu kaufen. Er akzeptierte mein Preisangebot über 30 000 Baht. Mit einem Handschlag besiegelten wir das Geschäft. Der Container sollte später als abschließbares Magazin dienen. Somit war wieder ein Problem gelöst. Als Termin gab ich an, dass der Container voraussichtlich im August gebracht würde.

Nachdem wir uns verabschiedet und dem Dolmetscher unseren Dank ausgesprochen hatten, sagte meine Frau auf dem Nachhauseweg, das ich den Container viel zu billig, wie so vieles, verkauft hätte und der Manager auch bereit gewesen wäre 40 000 Baht zu bezahlen. Dies hätte sie selbst von ihm gehört. Sie wolle den Container selbst verkaufen, um die 40 000 Baht zu erzielen. Dazu sagte ich, dass das Geschäft erledigt sei und sie keine weiteren Anstrengungen unternehmen müsste. Es war schon etwas nervig, da ja zu den 40 000 Baht noch mindestens die Krankosten in Höhe von ca. 5 000 Baht für den Käufer dazuzurechnen sind. Damit würde ein Preis zustande kommen, der den damaligen Anschaffungspreis übertreffen würde. In meinem Kopf tauchte da schon die Frage auf, ob denn jemand so dumm sein kann, dies zu bezahlen. Aus diesem Grunde ließ ich es dabei und ertrug noch weitere unqualifizierten Äußerungen meiner Frau. Ich war froh, dieses Problem so einfach gelöst zu haben. Aber es gibt ja noch die alte Volksweisheit, dass der, der keine Probleme hat, sich eben welche macht.

Für die Umsetzung des Containers schrieb ich per E-Mail zwei Speditionen, unter anderem auch die Spedition Schenker, an. Die Spedition Schenker hatte schließlich seiner Zeit, den Container von Berlin nach Sukhothai geliefert. Die Abwicklung und Ausführung war gut verlaufen. Warum sollte dann der letzte Abschnitt, nicht auch noch von Schenker ausgeführt werden? Natürlich war mir ein Gegenangebot wichtig. Ich stellte den beiden Speditionen alle relevanten Daten für ein entsprechendes Angebot, bei meiner E-Mail-Anfrage zur Verfügung und harrte der Dinge, die dann kommen würden.

Nachdem sich nach einigen Tagen noch nichts gerührt hatte, fragte ich per E-Mail noch einmal nach. Und wie auch schon in der Vergangenheit war es wieder einmal nötig, nachzuhaken. Die erste Nachricht, mit einigen Rückfragen, kam von Schenker. Die nun dort gestellten Fragen waren völlig unnötig, da ich alle diese Punkte bereits in meiner Anfrage vorab eingehend beschrieben hatte.

Freundlich schrieb ich mit Hilfe des Googleübersetzers, an Schenker, dass die Antworten in den bereitgestellten Unterlagen nachzulesen seien und ich jetzt auf ein entsprechendes Angebot warten würde. Von der anderen Spedition kam vorerst keine Reaktion. Nach ein paar Tagen kam dann das Angebot von Schenker. Allerdings mit fehlerhaften Angebotspositionen und zu einem horrenden Preis. Unter anderem sollte ein Gabelstapler mit 15 Tonnen und ein Kran mit 30 Tonnen Hebekraft, in Sukhothai geordert werden.

Es war also angebracht, persönlich bei Schenker vorzusprechen und den Auftrag im Detail durchzusprechen. Dazu benötigte ich allerdings einen Dolmetscher, der ein wenig von der Materie verstand. Ein Schweizer Mitbewohner bot sich an, mir zur Seite zu stehen. Wir besprachen im Vorfeld ausführlich den Sachverhalt und legten gemeinsam eine Strategie fest. Danach rief er bei Schenker an und vereinbarte einen Termin.

Zusammen mit meiner Frau fuhren wir dann zur Spedition Schenker. Auf dem Weg ins Büro legte ich meiner Frau ans Herz, sich aus den Verhandlungen herauszuhalten. In der Vergangenheit hatte es deswegen schon oft Komplikationen gegeben. Mit meiner Frau wurde dann auf Thai gesprochen und so versucht uns deren Standpunkt aufzudrücken. Anschließend war es dann meistens schwierig, dies wieder gerade zu rücken. Verstimmt, oder sollte man sagen schmollend, saß meine Frau in eine Ecke und der Dolmetscher und ich begannen, mit der Chefin von Schenker, ein lockeres Gespräch. In Thailand sollte man nie sofort mit der Tür ins Haus fallen. Abwertende Aussagen, wie der Hinweis auf ein schwachsinniges Angebot oder gar das Anzweifeln der fachlichen Kompetenz, sind auf jeden Fall zu unterlassen. Und dies, selbst wenn diese negativen Einschätzungen zutreffend sein sollten. Der Gesichtsverlust für den Thai wäre einfach zu schlimm.

Es ist also in Thailand empfehlenswert, all seinen Groll zu schlucken und freundlich bleiben. Ich hatte viele Fotos mitgebracht, um den Gesprächspartnern die Vorstellung meines Anliegens zu erleichtern. Wir besprachen nun Punkt für Punkt. Dies begann damit, dass wir in Sukhothai überhaupt keinen Gabelstapler brauchen würden und der angebotene Kran von 30 Tonnen, ohnehin keine Chance hätte die enge Straße bis zum Grundstück zu befahren. Ich bot an, die Handynummer des Kranverleihs aus Sukhothai zu geben, um einen Preis einzuholen. Als Richtschnur gab ich die 4000 Baht vor, die damals für das Abladen bezahlt wurden. Zu Bedenken gab ich, dass die ganze Prozedur nicht mehr als höchstens zwei Stunden dauern würde.

Für Chiang Mai hingegen war es überhaupt nicht schwierig. Da gab es eine breite Straße und genug Platz um den Container erst mal leer zu räumen, um anschließend die einzelnen Behältnisse an die vorgesehenen Orte zu bringen. Ein Kran mit einer maximalen Hebekraft von zehn Tonnen sei als ausreichend anzusehen. Nun kamen wir zum letzten Punkt, der gleichzeitig auch der Teuerste war. Die Kosten für den LKW, der den Container von Sukhothai nach Chiang Mai bringen sollte. Als Summe nannte das Angebot einen Preis von 20 000 Baht, also umgerechnet über 500 Euro.

Mein Einwand war, dass die einfache Fahrstrecke unter 400 Kilometer sei. Nun versuchte, die Chefin von Schenker, uns zu erklären, warum der Preis so hoch sei. In Sukhothai gebe es keine Spedition, die für einen Containertransport ein geeignetes Fahrzeug hätte. Auch in Chiang Mai würde es so etwas nicht geben. Ausschließlich in Bangkok, gebe es nur solche Fahrzeuge. Jetzt könnte man ja auf die Idee kommen und meinen, dass ein Tieflader auch ausreichen würde, denn den gibt es nun einmal in jeder Stadt.

Mitnichten, denn ein Tieflader könnte zwar die enge Straße bis zu unserem Grundstück befahren. Dann aber hätte er keine Möglichkeit zum Wenden. Das Grundstück bietet dazu leider auch keine Gelegenheit, da es zu klein ist und der Untergrund unbefestigt ist.

Notgedrungen mussten wir, auch wenn wir den Ausführungen nicht wirklich Glauben schenken konnten, die Kröte schlucken. Jetzt ging es nur noch darum, den Preis zu drücken. Insbesondere die Kosten für den Lkw. Die Chefin fing fast an, zu weinen. Dies war wohl ihre Taktik. Sie wollte uns glaubhaft versichern, dass sie nur ganz wenig an dem Auftrag verdienen würde. Da war sie aber bei mir an der richtigen Adresse. Das Gespräch entwickelte sich immer mehr zu einem Gefeilsche. Um die Prozedur abzuschließen, nannte ich schließlich den Preis, den ich bereit wäre zu zahlen.

Auch die Chefin von Schenker schrieb nun die Summe handschriftlich auf das Angebot. Es lag natürlich höher, als die Summe die ich vorgegeben hatte. Nun mischte sich der Dolmetscher ein und nannte von seiner Seite eine Summe, die in der Mitte lag. Nun entspann sich ein reger Wortwechsel zwischen den Beiden. In der Zwischenzeit überschlug ich kurz die Zahlen. Da die Differenz umgerechnet zum Euro nur wenig auseinanderlag, ging ich in das Gespräch und sagte dem Dolmetscher, dass der Preis so OK sei und wir nur noch das entsprechend korrigierte Angebot per E-Mail benötigen würden.

Um etwas Ruhe einkehren zu lassen, bat ich darum, mir den Gabelstapler und das Andere was wir noch benötigten, zu zeigen. Die Chefin war froh über diese Unterbrechung. Wir verließen das Büro und gingen in einen Bereich, der so aussah wie ein Versandbereich oder Lager. Erstaunlich war der erste Eindruck. Es war alles sauber und aufgeräumt. An dem Gabelstapler las ich nun die technischen Daten und schaute mir die Gabellänge an. Alles war dem Standard entsprechend. Auf die Frage hin, ob es Verlängerungsgabeln für diesen Stapler geben würde, wurde dies verneint. Dies wäre in unserem Falle besser gewesen, aber der jetzige Zustand war für unsere Anforderungen ausreichend. Schmunzeln musste ich, als die Chefin auf die Zahl 25 an dem Gabelstapler zeigte und sagte, das dieser 2,5 Tonnen anheben könnte. Ich verneinte dies und zeigte ihr auf dem Datenblatt, dass dieser Stapler nur für 2 Tonnen ausgelegt sei. Für unsere zu entladenden Behältnisse war dies allerdings auch völlig ausreichend, da die schwersten Behältnisse, nämlich die 2 Kisten, einzeln nur maximal 1,5 Tonnen wiegen würden.

Wir gingen wieder zurück ins Büro und setzen die Besprechung fort. Nun kam endlich die Frage, wann denn die Ausführung sein sollte. Eigentlich hätte diese Frage schon am Anfang gestellt werden müssen. Ich ließ über den Dolmetscher antworten, dass es voraussichtlich im August wäre, dies sei aber in Anhängigkeit von dem geplanten Kauf des Hauses zu sehen. Auf die Frage, wie viel Vorlauf Schenker benötige, kam als Antwort, ungefähr zwei Wochen.

Auf der anschließenden Heimfahrt sagte der Dolmetscher, das so, wie er es sähe, der Preis des neuen Angebotes wesentlich geringer sein müsste. Ich sagte, abwarten, aber wenn dies so eintreffen würde, dann kämen wir mit dem Erlös des anschließend zu verkaufenden Containers mit Plusminus 0 heraus. Meine Frau warf ein, dass sie 40 000 Baht erzielen könnte und dies wäre noch besser. Mein Mann verschenkt alles. Wir gaben dazu keinen Kommentar ab.

Einige Tage später kam nun das geänderte Angebot von Schenker, mit dem vereinbarten Preis und den Punkten, so wie wir diese besprochen hatten.

Wieder war auf meiner Gedankenliste ein Punkt abgehakt. Nun war nur noch der Re-Entry-Stempel und das neue 90 Tage Visum zu erledigen. Danach wäre nur noch eine kurze Zeit, bis zum Abflug nach Berlin. Die Liste der Sachen, die ich von Berlin nach Thailand mitnehmen wollte, war zwischenzeitlich auch schon erschreckend lang geworden.

So langsam kam der Zeitpunkt, an dem die Reise zur Immigration in Mae Sot anstand. Ich stellte die erforderlichen Unterlagen zusammen und packte vorsichtshalber auch die Originale mit ein. Ein oder zwei Tage vor der Abfahrt schaute ich kurz auf einen Plan, um mir die Straßennummer für die Fahrt durch die Berge nach Mae Sot einzuprägen. Ich dachte mir auch weiter nichts dabei, denn im Navigationsgerät war ja Mae Sot gespeichert. Meiner Frau sagte ich, dass wir früh morgens, also gegen 6:00 Uhr, losfahren sollten. Der Wettergott meinte es gut mit uns, denn bei der Abfahrt war keine Wolke am Himmel zu sehen. Ich fuhr von Chiang Mai aus bis auf die Straße, die durch die Berge bis fast nach Mae Sot führen sollte.

Nach gut einer Stunde hat sich der Straßenzustand rapide verschlechtert und ein Fahren war nur noch im Schritttempo möglich. In einer Stadt, dessen Namen mir entfallen ist, war die Weiterfahrt durch eine Baustelle nicht mehr möglich. Eine Umleitungsstrecke war nirgends zu erkennen. Ich bat meiner Frau irgendjemand zu fragen, wie wir weiterkommen könnten. Zufällig war ein Polizist zur Stelle, der meinte, das auf direktem Weg, eine Weiterfahrt nur mit einem Pick-up, möglich sei. Er nannte meiner Frau eine Umleitungsstrecke, die aber wesentlich weiter und auch nur in gemäßigtem Tempo befahrbar wäre.

Mir ahnte Schreckliches. Nach mehrmaligem Fragen auf der Umleitungsstrecke kamen wir dann auf die Straße, welche uns weiter nach Mae Sot bringen sollte. Der Polizist hatte recht, die Straßenverhältnisse wechselten sich ab, zwischen schlecht und untragbar. Meine Frau erzählte mir so zwischendurch, dass der Polizist erzählt hätte, dass durch das Hochwasser im letzten Jahr, die Straßen teilweise weggespült oder stark beschädigt worden seien und die Reparaturen noch lange Zeit in Anspruch nehmen würden. Unter normalen Umständen wäre die Fahrt durch die Berge ein schönes Erlebnis gewesen, aber in diesem Falle war es eine Tortour. Ständig musste man aufpassen, dass man nicht in ein Loch fuhr. Aufgrund der extrem schlechten Straßenverhältnisse gab es so gut wie keinen Verkehr.

Manchmal fragte meine Frau, ob wir tatsächlich richtig unterwegs seien, da uns schon lange kein Auto mehr begegnet sei. Sie hat sicherlich viele Stoßgebete zu Buddha gesandt. In Ihrem Brustbeutel trägt sie einige Buddha-Anhänger, für viele Anlässe als Beschützer mit sich herum. Zu allem Überfluss fing es dann auch noch an zu regnen und das Fahren erreichte neue Dimensionen. Wer die Berge kennt, weiß, wie so ein Regen aussehen kann. Auf der Strecke kamen wir an zahllosen Baustellen vorbei. Nach dem Passieren gab es dann wieder Streckenabschnitte, die ganz neu waren. Wer nun dachte es sei nun ein schnelles Fahren möglich, musste sich eines Besserem belehren lassen. Die Kurven und der Straßenverlauf waren manchmal so extrem, das ein schnelles Fahren nur mit einer Bekanntschaft mit den Leitplanken enden würde. Dies wollten wir allerdings auf jeden Fall vermeiden. Auch bei den neu geteerten Straßen zierten so manche Löcher schon wieder den Straßenverlauf. So zog sich die Fahrt immer mehr in die Länge und wir wussten nicht, wie weit wir noch von Mae Sot entfernt waren. Irgendwann zeigte das Navigationsgerät an, das wir uns der ursprünglichen Straße nach Mae Sot näherten und auf diese einbiegen sollten.

Wir folgten diesem Hinweis und fuhren nun immer weiter, bis wir dann nach acht Stunden schließlich in Mae Sot ankamen. Es wurde auch letztendlich Zeit, da sich die Tankfüllung dem Ende neigte. Zum Endziel, der Immigration, lotste uns das Navi und wir atmeten tief durch. Die Formalitäten bei der Immigration gingen zügig vonstatten. Dies war nicht verwunderlich, da alle Unterlagen komplett waren und es auch keine weiteren Besucher gab. Nach der Bezahlung des Re-Entry-Visums konnten wir, nach nicht mal 20 Minuten, das Immigrationsbüro wieder verlassen. Da uns der Magen knurrte, gingen wir in das uns schon bekannte Restaurant gegenüber der Immigration.

Nun versuchte ich etwas zu entspannen, da immerhin noch die Rückfahrt anstand. Aber so richtig zur Ruhe kam ich nicht. Wir brachen auf und machten uns auf den Rückweg. Auch hier waren die ersten 80 Kilometer eine schlechte Wegstrecke mit viel Berg und Talfahrt und noch mehr Straßenlöchern. Glücklicherweise waren nur wenige Lkws unterwegs und so kamen wir einigermaßen vorwärts. Anschließend ging die Fahrt in eine zweispurige Schnellstraße in Richtung Chiang Rai über. Dann noch eine Abzweigung nach Chiangmai und nach vier Stunden waren wir wieder zu Hause. Todmüde ging ich sofort ins Bett. Eine solche Fahrt würde ich so schnell nicht mehr machen. Am nächsten Morgen sah die Welt wieder etwas freundlicher aus. Es war alles erledigt und wir konnten beruhigt in wenigen Tagen die Rückreise nach Berlin antreten.

Was meine Frau nicht wusste, war die Tatsache, dass ich unsere Berliner Wohnung, einschließlich der Fenster, von einem Reinigungsunternehmen, einige Tage vor unserer Ankunft komplett reinigen ließ. Ich war mir nicht sicher, wie stark die Verunreinigung, nach einer Abwesenheit von einem Jahr sein würde. Da wir erst mitten in der Nacht in der Wohnung ankommen würden, hätte von uns beiden sicherlich niemand mehr Lust, erst noch die Wohnung zu säubern.

Für solch eine Aufgabe ist das Internet sehr praktisch. Es gibt dort Portale, bei denen man Arbeiten aller Art in Auftrag geben kann. Der wichtigste Punkt ist aber, dass man genau beschreibt, was und wann gemacht werden soll. Bei der Fensterreinigung ist es sehr hilfreich, das man die Anzahl der Fenster und die Fensterfläche mit angibt. Den Preis, den man dafür bereit ist auszugeben, sollte man realistisch ansetzen. Das daraus resultierende Auswahlverfahren ist jedem Selbst überlassen. In dem Bereich der Wohnung- und Fensterreinigung, bieten viele Unternehmen ihre Leistungen an. Somit war die Resonanz auf meine Anfrage groß. Meine Preisvorstellungen und die Angebotspreise lagen dicht beisammen. Ich suchte fünf Unternehmen heraus und bat diese sich zwecks Besichtigungstermin an einen Miteigentümer, der auch die Wohnungsschlüssel hatte, zu wenden.

Der freundliche Miteigentümer und Mitbewohner, in unserem Mehrfamilienhaus, hatte sich vor unserer Abreise bereit erklärt, während unserer Abwesenheit, um unsere Wohnung und auch alles Andere zu kümmern. Wie z. B. die Post zu öffnen, einzuscannen und mir per E-Mail zuzuschicken, sowie die Blumen zu gießen, den Strom abzulesen und Handwerker in die Wohnung zu lassen, falls dies einmal nötig sein sollte. Dafür stellte ich ihm die erforderlichen Vollmachten aus, auch die, für die jährliche Eigentümerversammlung.

Von den fünf Unternehmen erschienen zwei überhaupt nicht zum vereinbarten Termin und zwei kamen mit einiger Zeit Verspätung. Nur ein Unternehmer kam pünktlich. Mir wurde berichtet, er sei sehr freundlich und zuvorkommend gewesen. Letztendlich gab dies auch den Ausschlag, ihm den Auftrag zu erteilen, zudem er der Einzige war, der auch das Waschen der Gardinen anbot.

Bei der Auftragsvergabe fragte ich zusätzlich, was eine regelmäßige, dreimonatige Fensterreinigung kosten würde. Bei der Auftragsbestätigung lag dieser Preis mit dabei und ich teilte per E-mail die Termine für die Fensterreinigung nach unserer Rückkehr nach Thailand mit. Die Bestätigung erfolgte auf umgehend. Wie mir der Mitbewohner später mitteilte, sei die Wohnungsreinigung sehr gut ausgeführt worden, sodass er dieses Unternehmen auch für sich in Anspruch nehmen wolle. Was am Ende dabei herauskam, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei einem späteren Telefonat, während wir in Berlin waren, teilte mir der Unternehmer auf Rückfrage mit, dass der Verschmutzungsgrad, erstaunlicherweise nach so langer Abwesenheit, sehr gering gewesen wäre.

Das Kofferpacken, welches jetzt zur Abreise anstand, sollte eigentlich kein Problem darstellen, da wir nichts mit nach Deutschland mitnehmen wollten. Aber ganz so einfach gestaltete sich dies dann doch nicht. Meine Frau hatte hier ihre eigenen Vorstellungen. Des lieben Friedens willens ließ ich sie gewähren und kümmerte mich nur um meinen Koffer. Als Innengepäck packte ich noch einen zweiten leeren Koffer mit ein, denn für die Rückreise nach Thailand hatte ich jeweils zwei Koffer als Übergepäck gebucht. Meine Frau hingegen meinte, sie bräuchte keinen zweiten Koffer. Ihr Wort in Gottes Ohren.

Mit unserer Vermieterin hatte ich einen Termin vereinbart, um noch Kleinigkeiten zu regeln. Es ging vor allen Dingen darum, während unserer Abwesenheit die Post zu entnehmen und die anfallenden Rechnungen, wie Strom, Wasser und Internetrechnungen zu begleichen. Die Vermieterin wollte natürlich die Miete im Voraus haben. Ich gab ihr genug Geld um das Anstehende bezahlen zu können. Nach unserer Rückkehr wollte sie uns dann die bezahlten Rechnungen und das übrig gebliebene Geld übergeben.

Wir sprachen auch noch über den geplanten Hauskauf und das wir das fehlende Geld für den Kaufpreis, aus Deutschland, am 21.Juni mitbringen würden. Wir verabschiedeten uns von der freundlichen Vermieterin. Sie wünschte uns im Gegenzug eine gute Reise. Als wir wieder zu Hause waren, stellte ich meiner Frau die Frage, ob sie einen Gärtner zum Rasenmähen und Gießen beauftragt hätte. Sie meinte, die Gartenpflege sei während unserer Abwesenheit unnötig. Dieser Meinung konnte ich mich nicht anschließen. Wir würden immerhin sieben Wochen in Deutschland bleiben und es herrschte die heiße Jahreszeit. Die Temperaturen stiegen bis auf 34 Grad und manchmal darüber hinaus. Irgendwie konnte ich sie dann doch noch überzeugen, einen Gärtner zu beauftragen. Die Bezahlung sollte nach unserer Rückkehr erfolgen.

Nach einer unruhigen Nacht, wahrscheinlich durch die Aufregung der bevorstehenden Reise, brachen wir am nächsten Morgen ganz gemütlich auf und kontrollierten noch einmal alles im Haus. Meine Frau verbarrikadierte die Türen mit einem Spezialschloss. Fort Knox war dagegen, nur als schwach gesichert anzusehen. Ich musste mich zusammennehmen, um keinen Streit vom Zaune zu brechen.

Ach da fällt mir ja noch was anderes ein!

Vor ungefähr zwei Wochen waren wir im Versicherungsbüro, bei dem unser Auto kaskoversichert ist. Während unseres Deutschlandaufenthalts lief die vorhandene Police ab und ich wollte diese dementsprechend wieder um ein Jahr verlängern. Die Verlängerung sollte aber erst ab dem Tag unserer Rückreise gelten. Mit dieser Entscheidung war meine Frau überhaupt nicht einverstanden, sondern wollte unbedingt, dass eine sofortige Anschlusspolice ausgestellt würde. Es könnte immerhin sein, dass das Auto während unserer Abwesenheit brennen oder sonst irgendetwas passieren würde. Ich war zwar davon nicht begeistert aber ich ließ sie gewähren und bezahlte die Jahresprämie.

Natürlich sprach ich, da wir ohnehin gerade in einem Versicherungsbüro waren, noch weitere Punkte an. Der Erste war, was es kosten würde, unser zukünftiges Haus umfassend (Hausrat, Feuer, Erdbeben) zu versichern. Dass ausgehändigte Versicherungsprospekt, wies als niedrigste Versicherungssumme, 5 000 000 Baht aus. Dieser Versicherungsbetrag lag über dem Wert unseres zukünftigen Hauses und war damit völlig ausreichend. Da die Jahresprämie in einem angemessenen Rahmen liegt, werden wir diese Versicherung, nach dem Kauf des Hauses, abschließen. Für meine Frau war es wichtig, dass auch ein Erdbeben mit versichert sein würde. Dies erinnerte mich an einen meiner vorherigen Erfahrungsberichte. Ich musste schmunzeln.

Ein weiterer Punkt war noch die Möglichkeit einer Krankenversicherung für meine Ehefrau und mich abzuklären. Der Versicherungsagent konnte selbst kein Angebot unterbreiten, wollte unsere Anfrage allerdings an ein befreundetes Unternehmen weiterleiten. Dies würde uns dann per E-Mail ein Angebot zusenden. Dies erhielt ich erst, nach einer weiteren Rückfrage von mir. Es entsprach dann allerdings in keiner Weise meinen Vorstellungen.

Ein Taxi brachte uns nach Chiang Mai zum Flughafen. Wir hatten ausreichend Zeit eingeplant und so konnten wir, nachdem das Gepäck unmittelbar am Eingang durch die Sicherheitskontrolle geprüft worden war und wir bei der Fluggesellschaft eingecheckt hatten eine Runde durch den Flughafen mit seinen Shops schlendern. Da es sich um einen kleineren Flughafen handelt, sollte man annehmen, dass man dafür nicht viel Zeit benötigen würde. Aber Frauen und Shopping. Letztendlich musste ich meine Frau drängen, in den Warteraum zu gehen. Der Flug nach Bangkok ging planmäßig vonstatten. Wir kamen pünktlich in Bangkok an. Nachdem wir unser Gepäck geholt hatten, sagte ich meiner Frau, welchen Ausgang wir suchen müssten, um den Shuttle zum Hotel zu bekommen. Ohne große Schwierigkeiten fanden wir den Ausgang. Dort standen auch die Shuttles der verschiedenen Hotels. Keine zehn Minuten später fuhren wir schon los. Wiederum nur wenige Fahrminuten später kamen wir am gebuchten Hotel an.

Wir checkten ein und ich klärte ab, wann am nächsten Morgen der Shuttle zum Flughafen fahren würde und meldete diese Fahrt dann auch gleich an. Der Shuttle dieses Hotels fuhr nur alle 60 Minuten zum Flughafen. Wir gingen in unser Hotelzimmer und verstauten soweit das Gepäck und legten die Sachen für den nächsten Morgen schon mal parat. Wie bereits gesagt, das Hotel war nichts Besonderes und ich würde es auch wirklich nur für eine Nacht empfehlen.

Da es dort kostenloses Internet gab, schaute ich einmal nach, was zwischenzeitlich so alles an E-Mails eingegangen war. In der Zwischenzeit hatte das Restaurant im Hotel geöffnet, und wir gingen essen. Wir ließen damit den Tag ausklingen, da wir am nächsten Tag eine lange Reise vor uns haben würden. Das Essen war nichts Besonderes. So stand es auch im Internet. Es war aber immerhin doch noch genießbar. Auf dem Rückweg zu unserem Hotelzimmer ließen wir uns an der Rezeption noch in die Weckliste eintragen. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten. Allzu zuverlässig ist dieser Weckdienst nicht. Zur Sicherheit stellte ich zusätzlich noch die Weckfunktion meines Handys ein. Im Hotelzimmer kramte meine Frau noch im Gepäck herum. Wer weiß, was sie suchte. Ich erinnerte sie daran, dass wir langsam schlafen sollten, da wir morgen fast 24 Stunden auf den Beinen sein würden. Wir müssten auf dem Flughafen in Bangkok alleine schon für das Einchecken und die anschließende Passkontrolle mit drei Stunden rechnen.

Sie wollte aber unbedingt noch TV sehen. Glücklicherweise gab es allerdings nur wenige Sender in zudem noch schlechter Empfangsqualität. Verwöhnt, von den klaren Bildern, die sie von unserem Fernseher in Chiang Mai gewohnt war, gab sie letztendlich auf. Ein kurzes Gebet zu Buddha und wir konnten endlich ans Schlafen denken. Obwohl das Hotel nahe zum Flughafen lag, hörten wir in unserem Zimmer keinen Fluglärm. Trotzdem schliefen wir sehr unruhig, bis mein Handy uns dann endlich aus dem Schlaf riss. Eigentlich hätte uns schon fünf Minuten vorher unser Hotel wecken sollen.

Wir duschten und machten uns fertig für die anstehende lange Reise. Rechtzeitig vor Abfahrt des Shuttles, waren wir an der Rezeption. Da schlief das Personal noch kreuz und quer liegend. Ich bewundere immer wieder, in welcher Lage diese Menschen schlafen können.

Ca. fünf Minuten vor der Abfahrt des Shuttles kam Bewegung in die schlafenden Leute. Auch die Frau von der Rezeption kam aus ihrer Schlafhaltung und wir konnten den Zimmerschlüssel abgeben und auschecken. Der Shuttlefahrer trabte gemütlich zum Shuttlebus, schloss diesen auf und kümmerte sich um unser Gepäck. Zwei weitere Fahrgäste, beides junge Männer, wollten auch mit diesem Shuttle zum Flughafen und reichten dem Fahrer ebenfalls ihr Gepäck. Fast pünktlich fuhr der Shuttle dann den kurzen Weg bis zum Flughafen. Meine Frau organisierte eine Gepäckkarre und wir gingen in den Abflugbereich.

Selbst zu so früher Morgenstunde wimmelte es schon von Menschen. Jetzt mussten wir erst mal den Bereich der Fluggesellschaft finden, bei der wir einchecken mussten. Nach kurzer Zeit fanden wir ihn und stellten uns in eine der Warteschlangen. Es ist schon interessant, wie viele unterschiedliche Nationalitäten in den Warteschlangen vertreten waren. Da wir mit einer russischen Airline flogen, dachte ich, das die überwiegende Zahle der Passagiere aus diesem Land kämen. Zumindest bei diesem Flug habe ich mich getäuscht. Irgendwann kamen wir an die Reihe und checkten ein. Vorsichtshalber kontrollierte ich, ob auch die reservierten Sitzplätze eingetragen wurden. Es passte alles und wir gingen weiter zur nächsten endlosen Warteschlange, zur Passkontrolle.

Für Thais gab es extra Schalter, also trennten sich erst mal unsere Wege. Für einen Weltflughafen ist die lange Abfertigungszeit bei der Passkontrolle kein gutes Aushängeschild. Egal, man muss sich eben in Geduld üben. Ändern kann man daran sowieso nichts. Außerdem war noch genug Zeit bis zum Abflug. Nach meiner Passkontrolle wartete meine Frau schon ungeduldig auf mich. Wir gingen zuerst in die Richtung unseres Abfluggates. Das lag, wie konnte es anders sein, am anderen Ende. So latschten wir los. Dort angekommen blieb uns noch eine knappe Stunde bis zum Abflug. Meiner Frau bot ich an, sie könne, wenn sie wolle, kurz shoppen gehen. Dazu hatte sie keine Lust, da sie wusste, dass es hier sehr teuer war und mein Geldbeutel geschlossen war.

Es gibt Zeiten, an denen die Zeit scheinbar überhaupt nicht vergeht. Diesen Eindruck hatten wir jedenfalls. Der Uhrzeiger bewegte sich scheinbar kaum. Dies zerrte an meinen Nerven. Aber dann kamen schließlich doch noch, die Abfertigungsdamen zum Gate. Erst musste der Computer hochgefahren werden und die Freigabe des Flugpersonals abgewartet werden. Als dann die Ansage kam, dass alles bereit für den Einstieg sei, wurde es richtig unruhig. Jeder wollte der Erste sein. An den vorgesehenen Sitzen angekommen, behinderte das verstauen des Handgepäcks, die nachströmenden Passagiere, ihre Sitzplätze zügig zu erreichen. Das Wühlen im Handgepäck z. B. Die Suche im Gepäck, nach Lektüre oder aber auch Probleme beim Verstauen des vielen Handgepäcks verzögerten den Ablauf zusätzlich. Das Ende vom Lied war, dass zwar nun alle Passagiere sich auf ihren Sitzplätzen befanden, die planmäßige Abflugszeit allerdings schon überschritten war.

Voll besetzt hob unser Flugzeug ab. Nun ging es in Richtung Moskau. Über den Flug könnte ich auch noch so einiges Schreiben, möchte dies aber zu einem späteren Zeitpunkt und in einem anderen Zusammenhang nachholen. Der Flug war soweit OK. Es gab nur ein paar Turbolenzen. Unser reservierte Essen gab es nicht, aber die Stewards gaben sich die größte Mühe und mixten uns ein Essen aus der Business Klasse zusammen. Es bleibt mir immer wieder ein Rätsel, warum die Fluggesellschaften das Extraessen schriftlich bestätigen, aber auf dem Flug dann nicht dabei haben. Das Extraessen ist nichts Besonderes. Es sind eben nur einige wenige Zutaten nicht enthalten.

Nur mit einer geringfügigen Verspätung sind wir in Moskau gelandet. Nach der üblichen Drängelei beim Ausstieg ging es zur Transit-Passkontrolle. Je nachdem an welchem Gate man ankommt, ist der nächstliegende Bereich der Transit-Kontrolle aufzusuchen. Die Ausschilderung ist ausreichend, sodass man hier keine Probleme bekommen sollte, selbst wenn man noch nie auf diesem großen Flughafen war. Bei der Sicherheitskontrolle müssen dann die Schuhe ausgezogen und alles aus den Taschen entfernt werden, um in entsprechende nummerierte Behältnisse zu legen.

Auch hier gibt es zwei Schalterbereiche, einer für EU-Staatsangehörige und einer für den Rest der Welt. Also trennten sich wieder einmal unsere Wege. Ganz erschrocken schaute meine Frau mich an. Ich sagte ihr, sie solle einfach am anderen Ende, auf mich warten. Ich kann mir schon vorstellen, was in ihr vorging. Ein wildfremder Flughafen und dazu noch eine andere Sprache. Aber es ging alles glatt und am anderen Ende wartete sie bereits auf mich. Nun ging es auf die Suche nach unserem Abflug-Gate. Aus dem Internet wusste ich, dass wir einen langen Weg zurücklegen mussten. Aber wir hatten ja fast vier Stunden Zeit, bis zu unserem Abflug. Ungefähr auf der Hälfte des Weges suchten wir uns eine ruhige Ecke mit Sitzgelegenheit und machten eine längere Pause. In dieser Zeit konnten wir mal in die Runde schauen. Was wir sahen, war sehr schön. Viel Glas um uns herum und sehr viele Shops und Restaurants.

Wir hatten kein Interesse auf Shopping und auch keinen Hunger. Wir waren einfach nur müde vom langen Flug. Nach gut einer Stunde setzten wir unseren Weg fort und fanden unser Abflug-Gate nach Berlin. Der Wartebereich war noch sehr leer und wir suchten uns zwei Sitzgelegenheiten. Der Abflug war pünktlich. Ohne besondere Vorkommnisse landeten wir spät in der Nacht, in Berlin.

Nachdem wir unser Gepäck abgeholt und durch den Zoll gegangen waren, suchten wir uns ein Taxi, für den letzten Weg nach Hause. Kurz vor Mitternacht schloss ich unsere Wohnungstür auf und wir betraten genau nach einem Jahr Abwesenheit wieder unsere Wohnung. Es war alles noch an Ort und Stelle, auch meine Frau hatte nicht zu beanstanden. Ich sagte ihr, dass sie die Betten neu beziehen solle. Ich würde im Supermarkt in der Zwischenzeit Getränke und alles weitere Notwendige für die nächsten Tage besorgen.

Tatsächlich wollte ich noch etwas anderes Einkaufen. Dies fiel mir während des langen Fluges ein. Ich hatte Heißhunger auf ein doppelt gebackenes knackiges Brot und verschiedenste Wurstsorten. Gesagt getan. Ich ging zum Supermarkt, der in knapp 15 Minuten Fußmarsch entfernt lag, und kaufte alles Erforderliche ein. Hierbei war die Lockerung der Einkaufszeiten für mich von Vorteil. Ich kann mich noch gut erinnern, wie oft ich mit wehenden Haaren, kurz vor 18:00 Uhr in die Geschäfte rannte, um doch noch meinen Einkauf zu erledigen. Heute gibt es Geschäfte, die rund um die Uhr geöffnet sind. Auf dem Nachhauseweg musste ich ganz schön schleppen, denn es waren doch eine Menge zusammengekommen. Zu Hause angekommen half mir meine Frau beim Auspacken.

Ich nahm die Kühlschränke in Betrieb und öffnete die abgestellten Wasserhähne. Nun wollte ich nur noch schlafen und bat meine Frau jetzt keine Koffer auszupacken oder sonstige Dinge zu tun. Meine Frau konnte ja während des langen Fluges und auf dem Flughafen in Moskau zeitweise schlafen. Ich kann und darf ohne mein Beatmungsgerät nicht schlafen und somit muss ich, auch wenn es manchmal sehr schwer fällt, wach bleiben. Aber da ich schon fast 30 Jahre diese chronische Krankheit habe, kann ich sehr gut damit umgehen und mich darauf einstellen. Man hat nun einmal nicht jeden Tag solche Fernreisen zu absolvieren.

Am nächsten Morgen waren wir zwar nicht so richtig ausgeschlafen, aber die größte Müdigkeit war vorüber. Nun stand unserem sieben wöchigem Aufenthalt nichts mehr im Wege. Ich hatte viele Arzt- und auch einen Krankenhaustermin, schon von Thailand aus reserviert. Internet und dem lieben Nachbarn sei Dank. Für die ersten vier Wochen hatte ich somit einen vollen Terminkalender. Die einzige Sorge, die ich hatte, war, was passiert mit meinem Gewicht. Der tägliche Sport war nun einmal nicht mehr möglich. Ich lief nun allerdings, auch große Entfernungen, zu den einzelnen Terminen, zu Fuß. An dieser Stelle werde ich meine Ausführungen zum Aufenthalt in Berlin weitestgehend abkürzen, da es hier immerhin um einen Erfahrungsbericht aus Thailand geht. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich sicherlich noch einmal darauf zurückkommen und einige Begebenheiten, die mir wichtig sind, für ein sorgenfreies Leben in Thailand, erzählen. Da wäre zum Beispiel der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung für den Aufenthalt in Thailand.

Wenige Tage vor unserem Rückflug nach Thailand hatte ich soweit alles erledigt. Für die nächsten zwei Jahre Aufenthalt in Thailand hatte ich meine direkte Nachbarsfamilie, für das Beaufsichtigen unserer Wohnung und den Postkram gewinnen können. Der Umfang der anfallenden Dinge war nun übersichtlicher als vor einem Jahr. Der liebe Mitbewohner, der dies bisher bestens erledigt hatte, sagte zu, vertretungsweise bei Urlaub oder sonstigen Anlässen, weiterhin in der bekannten Form zu übernehmen. Auch wenn Handwerker oder sonstige Leute in die Wohnung müssten, würde er zur Verfügung stehen, da die Nachbarsfamilie ja berufstätig war. Nun musste ich nur noch die entsprechenden Vollmachten ausstellen und die Wohnungsschlüssel übergeben. Der Versicherung für unsere Wohnung hatte ich die längere Abwesenheit gemeldet und einen entsprechenden Versicherungsschutz schriftlich erhalten.

Nun stand der erneuten Reise nach Thailand nichts mehr im Wege. Da unser Flug nach Moskau schon früh morgens von Berlin losging, ursprünglich sollte ja schon vom neuen Hauptstadtflughafen der Abflug sein, entschloss ich mich, dass wir die letzte Nacht direkt am Flughafen übernachten würden. Die Buchung habe ich zu einem sehr günstigen Preis im Internet vorgenommen, einschließlich Flughafenshuttle.

Somit ersparte ich uns, mitten in der Nacht die Wohnung zu verlassen und zum Flughafen fahren zu müssen.

Was das Gepäck betraf, ermahnte ich meine Frau mehrmals, nicht mehr als 43 kg pro Person einzupacken. Dafür kaufte ich extra eine Waage, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Für das Handgepäck legte ich meiner Frau eindringlich ans Herz, die zulässigen 8 kg nicht zu überschreiten. Sie sagte mir dies zu. Mein Handgepäck wog zusammen 12 Kilogramm. Dies war durch das Mitführen meines medizinischen Geräts bedingt und auch bei der Buchung angemeldet und akzeptiert worden. Am späten Nachmittag des Vortages, unserer Abreise, fuhren wir mit dem Taxi zum Flughafen. Dieses hatte ich telefonisch vorab bestellt und darum gebeten einen starken Fahrer uns zu schicken. Dies klappte auch und dementsprechend hoch, fiel auch das Trinkgeld aus.

Da meine Frau als sie die Wohnung verließ, nur sehr dünn angezogen war, machte ich sie darauf aufmerksam, dass es im Flugzeug manchmal sehr kalt sein könnte. Sie schnappte sich eine dicke halblange Jacke. Auf meinen Rat hin, diese wäre dann doch etwas zu warm, antwortete sie mir in einer Weise, die ich hier nicht wiedergeben möchte. Auf dem Weg zum Hotel merkte ich aber, das sie sehr unruhig war, und ahnte schon, dass noch etwas in der Luft lag. Nach dem Einchecken im Hotel gingen wir auf unser Zimmer. Da dieses Hotel keinen Pagen hatte, mussten wir uns selbst um unser Gepäck kümmern. Hier merkte ich, dass das Handgepäck meiner Frau sehr schwer war. Daraufhin angesprochen, meinte sie nur, das sei schon OK so und die anderen Leute würden dies auch nicht so genau sehen. Dies würde ohnehin nie kontrolliert. Ihr Wort in Gottes Ohr!

Aber wie bereits angedeutet lag da noch etwas anderes in der Luft. Meine Frau meinte plötzlich, sie müsse noch mal nach Hause fahren und eine andere Jacke holen. So ganz beiläufig meinte sie, dass ich sie begleiten solle. Aber dies war mir dann doch zu blöd. Ich entschied, sie solle alleine fahren. Letztendlich zog sie dann alleine los.

Nach etwa drei Stunden kam sie dann sichtlich erleichtert und neu eingekleidet zurück. Meine Frage ob sie Hunger hätte verneinte sie. Sie hätte unterwegs schon eine Currywurst gegessen. Wir gingen früh schlafen, da immerhin wieder eine lange Reise anstand. Der vereinbarte Weckdienst funktionierte wieder nicht. Gut, dass ich mich wenigstens auf die Weckfunktion meines Handys verlassen konnte. Nach dem Duschen schleppten wir unser Gepäck zum Empfang und warteten auf den Shuttlebus. Dieser kam pünktlich und brachte uns zum nahegelegenen Flughafen. Da wir sehr zeitig waren, ging ich zuerst zum Zoll, um das mitgeführte Geld zur Ausfuhr anzumelden. Bekanntlich ist jeder Betrag über 10 000 Euro bei der Ausreise anzumelden. Da ich einen sehr hohen Betrag in Bargeld und Travellers Cheques bei mir hatte, wäre es mehr als töricht gewesen, gegen diese Bestimmung zu verstoßen. Man braucht diesen Antrag einfach nur im Internet runterzuladen, auszufüllen, auszudrucken und bei der Vorlage beim Zoll zu unterschreiben.

Da es noch sehr früh am Morgen war, war das Büro noch nicht besetzt, aber ein Telefon mit der entsprechenden Nummer hing in unmittelbarer Nähe. Nachdem ich die Nummer angerufen hatte, kamen zwei Zollbeamten und erledigten diesen Vorgang. Sie waren sehr erfreut, dass der Antrag bereist komplett ausgefüllt war. Sie stempelten das Formular ab und die Angelegenheit war erledigt. Es war nicht erforderlich das Bargeld und die Travellers Cheques vorzulegen oder den Betrag zu zählen. Ich ging zurück zu meiner Frau und wir begaben uns zum Einchecken.

Als wir an der Reihe waren, meinte die Abfertigungsdame, dass wir Übergepäck hätten, und gab mir den entsprechenden Beleg. Ich begab mich zur Bezahlung einen Stock höher und stellt mich dort in die Warteschlange.

Nach ungefähr 30 Minuten war ich an der Reihe und zahlte 100 Euro für das Übergepäck der zwei Gepäckstücke. Dies halte ich für einen fairen Preis. Mir war allerdings bewusst, das mich in Bangkok, beim Weiterflug nach Chiang Mai, die gleiche Prozedur erwarten würde. Der dann zu zahlende Betrag war unklar. Ich ging zurück zum Checkin-Schalter und gab den Beleg ab. Bevor uns die Tickets überreicht wurden, fragte sie mich nach der Anzahl unserer Handgepäckstücke und bat mich, diese auf die Waage zu legen. Das Handgepäck meiner Frau wog 16 kg. Die Dame forderte, dass sechs Kilogramm aus dem Gepäck zu entfernen seien. Meine Frau schaute erstaunt und war völlig ratlos. Ich war zornig, da ich im Vorfeld mehrmals auf die Einhaltung des zulässigen Maximalgewichts hingewiesen hatte. Mein Handgepäck wog 12 Kilogramm, was allerdings keine Probleme machte, da es sich dabei um das vorab angemeldete und von der Fluglinie akzeptierte, medizinische Gerät handelte. Sie schenkte mir Glauben und gab endlich die Tickets heraus.

Ich zerrte meine Frau mit ihrem Handgepäck in eine Ecke, die von der Dame nicht einzusehen war. Ich entnahm eine besonders schwere Buddhafigur, von ungefähr 6 kg, ging zum Schalter und ließ das Gepäck erneut wiegen. Diesmal wurde das Gewicht, wie zu erwarten war, akzeptiert. Auf die Frage, wo ich denn das überzählige Gepäck gelassen hätte, antwortete ich, ich hätte es dem Fahrer, der uns gebracht hätte und gewartet hätte, mitgegeben. Dann ging ich wieder zurück zu meiner Frau und verstaute die Buddhafigur wieder im Handgepäck. Sie wollte unbedingt wissen, wie ich dieses Problem gelöst hätte. Ich sagte ihr unwirsch, sie solle mich nun in Ruhe lassen, da ich sehr verärgert über sie wäre. Dazu möchte ich anmerken, dass es sich bei ihrem Handgepäck um insgesamt drei einzelne Gepäckstücke handelte.

Soviel zur Einschätzung, nicht mehr als 23 kg mit nach Thailand zurücknehmen zu wollen. Als wir in Bangkok später alles wiegen lassen mussten, kamen wir auf ein Gesamtgewicht von knapp 120 kg.

Wir gingen nun durch die Passkontrolle und anschließend in den Wartebereich. Unter den Damen, die das Boarding der Passagiere organisierten, war auch die Dame dabei, die das Handgepäck meiner Frau beanstandet hatte. Mein Puls ging schlagartig in die Höhe. Glücklicherweise ließ sie uns in Ruhe und wir konnten zum Flugzeug gehen.
 Wir hatten einen angenehmen Flug nach Moskau. Dort angekommen waren sechs Stunden Wartezeit zu überbrücken. Dies ist schon eine recht lange Zeit. Meine Frau saß ganz ruhig im Wartebereich in einer Ecke und rührte sich erst wieder, nachdem der Abflug nach Bangkok aufgerufen wurde. Zum Shoppen hatte sie wohl keine Lust. Der Flug nach Bangkok verlief ruhig. Meine Frau schlief die überwiegende Zeit. Am frühen Morgen des nächsten Tages landeten wir in Bangkok.

Nun begann für mich eine fast einstündige Wartezeit bei der Passkontrolle. Meine Frau hingegen konnte, da sie thailändische Staatsangehörige war, den neu eingerichteten Schalter mit Scanner nutzen und wurde dadurch sehr schnell abgefertigt. Nachdem der freundliche Beamte ein Foto von mir gemacht hatte und die entsprechenden Stempel in meinen Reisepass stempelte, konnte ich endlich nun zu meiner Frau. Sie wartete schon auf bei der Gepäckausgabe auf mich. Ich bat sie zwei Gepäckwagen zu holen. Zwischenzeitlich bot ein Gepäckträger seine Dienste an. Meine Frau lehnte dankend ab. Nach und nach trudelte unser Gepäck ein und wir luden es auf.

Jetzt mussten wir den Checkin-Schalter für den Weiterflug nach Chiang Mai suchen. Wie es der Teufel so will, war er natürlich am anderen Ende des weitläufigen Flughafens.

Bereits bei der Buchung der Flüge legte ich großen Wert darauf, dass genügend Zeit zwischen Ankunft und Weiterflug, in Bangkok, zur Verfügung stand. Wir kamen erschöpft und ich noch immer etwas verärgert am Abflugschalter an. Wir stellten unser Handgepäck etwas abseits. Ich bewachte es so lange, wie meine Frau mit dem Einchecken beschäftigt war. Als das ganze Gepäck auf der Waage lag, begann eine längere Diskussion zwischen meiner Frau und der Dame am Abfertigungsschalter.

Irgendwann kam meine Frau auf mich zu und berichtete, dass wir viel für das Übergepäck bezahlen müssten. Mir war dies klar gewesen. Wir gingen zum Schalter und ich bezahlte, ohne zu murren. Als dies nun erledigt war, bekam meine Frau am Check-In-Schalter unsere Tickets ausgehändigt. Sie fluchte wie ein Rohrspatz und beschuldigte die Dame, dass sie viel zu viel Geld von uns wolle. Ich ließ sie einfach gewähren, da mir diese Argumentation zu einfältig war. Zudem war ich ohnehin zu müde um mich dazu noch zu äußern.

Das Flugzeug hob pünktlich ab und wir landeten auf die Minute genau in Chiang Mai. Am Gepäckband wies ich meine Frau darauf hin, dass wir wegen des vielen Gepäcks, ein großes Taxi brauchen würden. Wir wurden zügig in unser verwaistes Haus gebracht. Nachdem alle Gepäckstücke ins Haus gebracht worden sind und der Taxifahrer sein Trinkgeld erhalten hatte, bestand für mich nur noch das Bedürfnis nach Schlaf.

Meine Frau wollte schon anfangen auszupacken. Ich wollte aber meine Ruhe haben und nur noch schlafen. Nachdem sich meine Frau vergewissert hatte, dass sich zwischenzeitlich keine Geister oder sonstiger Spuk in unser Haus eingenistet hatte, gewährte sie mir meine Ruhe. Wann ich letztendlich wirklich einschlief, kann ich nicht mehr sagen. Ich schlief aber fest und tief durch bis zum nächsten Morgen.

Nun hat uns Thailand voraussichtlich für zwei Jahre wieder.

Frohgemut packte meine Frau am nächsten Morgen unsere Koffer aus. Da eine ihrer Buddhafiguren zerbrochen war, war ihre Stimmung etwas gedämpft. Da sie alles Selbst verpackt hatte, musste sie zwangsläufig die Schuld bei sich selbst suchen.

Schnell fanden wir wieder in den alten Tagesablauf. Nach über einer Woche fragte ich meine Frau, ob sie denn schon mit der Verkäuferin des Hauses telefoniert hätte. Sie verneinte dies und meinte dies morgen erledigen zu wollen. Mir sollte es recht sein, da ich täglich im Internet den Kursverlauf des Euro beobachtete. Er lag tief im Keller und somit wäre ein Umtausch meinerseits nicht infrage gekommen. Bei unseren abendlichen Rundgängen verschwand meine Frau immer an dem Haus ihrer Begierde. Sie lief durch den Garten, hinter das Haus und schaute in jedes Fenster rein. Wenn sie dann wiederkam, plapperte sie in einer Tour, was sie alles machen würde. Natürlich fehlte auch ihr Standardspruch „nur keine Sorge, ich mache das schon„ nicht. Ich hielt mich wohlweislich mit Kommentaren zurück.

An einem späten Morgen, als ich vom täglichen Fitnesstraining zurückkam, sagte sie mir, dass sie mit der Verkäuferin telefoniert hätte und der Kaufpreis so bliebe und wir die Umschreibungsgebühren bezahlen müssten. Außerdem sagte sie, dass der Kauf innerhalb von etwas mehr als einer Woche über die Bühne gehen müsste, da sie mit Ihrem Mann, der Lehrer sei, nach Hawaii ziehen wolle. Meine Frage nach der Höhe der Umschreibungsgebühren wurde mit einem lapidaren „weiß ich nicht“ beantwortet. Mein Nachbohren, wann und wie sie dies herausfinden würde, wurde in gleicher Weise beantwortet. Ich versuchte ihr klar zu machen, dass ich mit solch einer Antwort nichts anfangen könne und die für den Kauf letztendlich erforderliche Summe schon kennen müsse.

Sie fing an zu rotieren und rief alle möglichen Leute an. Wie ich ihrem Gesichtsausdruck entnehmen konnte, ohne Erfolg. Ich gab ihr den Tipp eine Kopie des Chanuts zu besorgen und im Landamt nachzufragen. Sie könnten sicher Auskunft über die zu erwartenden Umschreibungskosten geben. Außerdem wies ich darauf hin, dass wir auch einen Kaufvertrag brauchen würden. Meine Frau wies dies alles als unsinnig zurück und telefonierte weiter. Ich ließ sie gewähren, denn sie hatte dem Anschein nach immerhin scheinbar schon viele Häuser gekauft.

Mit wem meine Frau alles noch telefoniert hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Nach dem zweiten Tag meinte sie auf einmal, wir bräuchten eine Kopie des Chanuts.

Wie diese zu beschaffen sei, konnte sie aus dem Stegreif nicht beantworten. Nach einem Telefongespräch mit der Verkäuferin, die in Bangkok wohnte, war dies geklärt. Die Verkäuferin gab meiner Frau eine Adresse, bei der sie eine Kopie des Chanuts für uns hinterlegt hatte.

Sie wollte sofort dort die Kopie abholen. Da die Adressenbeschreibungen in Thailand immer recht schwierig sind, fragte ich nach, ob sie denn wirklich genau wisse, wo dies sein. Sie entgegnete nur „ungefähr“. In der Dunkelheit wollte ich es nicht wagen mich auf die Suche nach einer wagen Adresse begeben. Morgen war auch noch ein Tag. Im Hellen ist so eine Suche ohnehin wesentlich einfacher. Ein paar Sticheleien konnte ich mir allerdings nicht verkneifen. Meine Frage nach dem Kaufvertrag wurde damit beantwortet, dass sie dies vergessen hätte und er ohnehin nicht erforderlich sei. Nun begann eine lange Diskussion über den Sinn und die Erfordernis eines Kaufvertrags. Am Ende war mir dies allerdings zu albern. Ich bestand darauf, dass ein Kauf nur mit einem Kaufvertrag und dem Eintrag meines Namens ins Chanut, erfolgen würde. Andernfalls gäbe es keinen einzigen Euro.

Um es für Außenstehende verständlich zu machen. In Thailand kann niemals Grund und Boden auf den Namen eines Farangs eingetragen werden. Wenigstens nicht für einen normal Sterblichen, wie du und ich.

Das darauf stehende Haus hingegen kann auf den Namen des Farangs, eingetragen werden. Dies entspricht dann weitestgehend einem lebenslangen Wohnrecht. Mit diesem Eintrag kann niemand, so man lebt, das Haus und dementsprechend auch das Grundstück, verkaufen. Selbst wenn meine Frau das Zeitliche segnen sollte, hätte die liebe Verwandtschaft keinen Zugriff darauf. In vielen Artikeln, die sich mit diesem Thema auseinandersetzten, kann man das Schicksal von Farangs nachlesen, die weniger vorausschauend waren. Diese hatten dann nicht nur die Frau, sondern auch noch das Haus verloren.

Viele Thaifrauen stehen dem allerdings sehr ablehnend gegenüber. Mann sollte sich allerdings nicht beirren lassen und im eigenen Interesse unbedingt darauf bestehen. Sich auf Versprechungen zu verlassen halte ich für sehr blauäugig und leichtsinnig.. Dann sollte man lieber einmal einen Ehekrach riskieren. Egal wie der Ausgang dieses Ehekrachs auch sein sollte. Man verliert bis zu diesem Zeitpunkt wenigstens nicht sein Geld. Sollte sich einmal die Frau von einem abwenden, dann kann man wenigstens sicher sein, dass man zumindest sein über lange Jahre sauer verdientes Geld nicht verloren hat. Auch meine Frau versuchte mich mit allen Mitteln davon abzubringen, auf einen Eintrag zu bestehen. Ich ließ mich nicht beirren und gab ihr als Lektüre die Thaigesetze mit den entsprechenden Passagen. Selbstverständlich in Thai. Sie war erstaunt darüber, dass ich dies alles hatte. Ich hatte mich wochenlang mit dieser Thematik beschäftigt und die Gesetze aus dem Thai ins Deutsche übersetzen lassen. Zusätzlich habe ich Informationen auf ein einschlägigen Homepages, wie z. B. Siam-info und dem Thai-Ticker eingeholt. Also ich war rundum informiert und war nicht von dem Eintrag ins Chanut abzubringen.

Das Ende vom Lied war, dass der Haussegen schief hing. Aber dieses Risiko ging ich ein. Meine Frau merkte, dass an dieser harten Nuss kein Weg vorbeiführte, und telefonierte unentwegt. Für solche Fälle setze dann ich meinen Kopfhörer auf, um Ruhe zu haben. Am nächsten Morgen fuhren wir zur angegebenen Adresse auf, wobei meine Frau mindestens fünf Mal nach dem Weg fragen musste. Letztendlich fanden wir unser Ziel doch noch und meine Frau holte die Kopie des Chanuts.

Freudestrahlend kam sie mit dem Dokument. Mit der Kopie fuhren wir nun zum Landamt. Nach fast einer Stunde kamen wir auf dem Gelände des Landamts an. Sie stieg aus und bat mich im Auto zu warten. Um die Wartezeit sinnvoll zu nutzen, gab ich die Adresse in mein Navi ein, denn ich konnte mir vorstellen, dass dies nicht der letzte Besuch dort gewesen war. Nach 45 Minuten kam meine Frau wieder zurück. Sie fing gleich an zu plappern und meinte, die Frau sei sehr nett gewesen. Sie habe die Umschreibungsgebühren auf die Kopie des Chanuts geschrieben. Auf meine Frage, wie hoch denn die Gebühren nun seien, antwortete sie sehr zögerlich. Sie gab mir die Kopie des Chanuts. Wenn ich nicht im Auto gesessen hätte, hätte ich mir schleunigst eine Sitzgelegenheit suchen müssen. Die Gesamtsumme belief sich auf knapp 200 000 Baht. Das sind umgerechnet 5.000 Euro.

Diese Summe hatte ich nie und nimmer bei der Grobplanung eingerechnet. Nachdem ich die Fassung wiedergewonnen hatte, sagte ich meiner Frau, dass der Hauskauf damit gestorben sei. Sie wollte anfangen mit mir zu diskutieren, aber ich unterband dies und meinte nur, ich müsse dies zu Hause noch einmal genau durchrechnen.

Aber im Grunde war die Entscheidung in meinem Kopf schon gefallen.

Die Rechnung war schnell und einfach, auch ohne Taschenrechner zu erledigen:

  • Ehemaliger Kaufpreis
  • 200 000 Baht Umschreibungsgebühr 
  • 120 000 Baht Klimageräte
  • 80 000 Baht Vorhänge
  • 100 000 BahtMöbel
  • 80 000 BahtÜberdachung
  • 80 000 Baht Thaiküche mit Erweiterung der Fläche durch Beton und Fliesen, sowie Erstellen eines Waschmaschinenplatzes hinter dem Haus, das heißt die Vergrößerung der Grundfläche mit Beton und Fliesen, einschließlich Schaffung des Zu- und Abflusses, sowie Stromanschluss
  • 50 000 Baht Sonstiges und Unvorhersehbares.

Das sind in der Gesamtsumme rund 710 000 Baht, wobei sich die Preise auf Standardware bezogen. Wenn ich all meine Sparkonten in Deutschland auflösen würde, kämen maximal 500 000 Baht zusammen. Somit fehlten immer noch über 200 000 Baht.

Im Grunde habe ich aber nicht vor meinen letzten Euro auszugeben, sondern möchte auf jeden Fall, ein kleines finanzielles Polster für Unvorgesehenes, wie z. B. den Kauf von Tickets, oder für eine evtl. Sonderumlage für die Eigentumswohnung etc., behalten. Damit würde sich der Fehlbetrag auf ungefähr 400 000 Baht belaufen. Mit diesen nackten Zahlen belegte ich mit meiner Frau unmissverständlich, dass wir uns dieses Haus nicht leisten könnten. Betrübt wie ein begossener Pudel nahm sie dies erst mal zur Kenntnis, fing aber gleich an zu telefonieren.

Ich verkniff mir Rückfragen, da sie mir irgendwie leidtat. Ich konnte und wollte mich aber nicht mehr verschulden. Wenn ich ehrlich bin, ist dieses Haus für zwei Personen ohnehin viel zu groß. In den nächsten Stunden war ihr Handy das wichtigste Werkzeug und unentwegt im Einsatz. Allem Anschein nach hatte sie auch mit der Verkäuferin gesprochen, um den Preis noch einmal nach zu verhandeln. Ihr Notizzettel war mit Zahlen voll gekritzelt. Da die Verkäuferin vor der unmittelbaren Abreise nach Hawaii stand, musste eine schnelle Lösung her.

Meine Frau kam da auf die abenteuerlichsten Vorschläge. Der Gipfel war, dass sie ihren gesamten Goldschmuck für 50 000 Baht oder mehr verkaufen wollte. Sie konnte hin- und herrechnen und die Zahlen irgendwie verschieben, am Ende kam immer der bereits erwähnte Fehlbetrag zustande. Die Verkäuferin ließ scheinbar nicht mit sich verhandeln. Nach etlichen Anrufen meiner Frau bei ihr sagte sie dann weitere Verhandlungen ab. Im Grunde genommen war sie verärgert über die Hinhaltetaktik. Irgendwie konnte ich sie verstehen. Meine Frau war dagegen anderer Meinung.

Letztendlich war ich froh über den Abbruch der Verkaufsverhandlungen, denn es nervte schon, dass meine Frau nicht verstand, dass wir oder genauer gesagt ich, nur diesen einen immer wieder erwähnten Betrag für einen Hauskauf zur Verfügung hatte. Sie war einfach untröstlich und ich erklärte ihr viele Male, dass wir uns nicht mit offenen Augen ins Unglück stürzen könnten. Aber Menschen, die nie in ihrem Leben Geld erarbeitet haben, können damit auch nicht umgehen. Es herrscht die Vorstellung, entweder einen Goldesel zu haben oder im Keller eine Gelddruckmaschine.

In dem bisherigen Leben meiner Frau sorgten ihre Brüder, ihre Eltern und letztendlich dann ich, für ihren Lebensunterhalt. Die letzten Tage hatten schon arg an unserer Beziehung gekratzt. Bei einem unserer abendlichen Rundgängen durchs Dorf, hielt sie für längere Zeit an ihrem Traumhaus, am Gartenzaun an und sprach vermutlich mit Buddha. Ich ließ sie gewähren, denn das war wohl das Zeichen, das sie ihren Traum begraben hatte. Später als ich sie daraufhin ansprach, was sie nun mit Buddha besprochen hätte, bekam ich keine Antwort. Um den angeschlagenen Ehefrieden wieder herzustellen, verwöhnte ich meine Frau in den folgenden Tagen mit Shoppingtouren und gutem Essen.

Wenn der Euro bei einem halbwegs vertretbaren Kurs lag, transferierte ich Geld aus Deutschland auf mein thailändisches Konto. Der Kursverfall war aber dann doch so stark, dass ich das in Deutschland verbliebene Geld nicht abrief.

Bei der nächsten Mietzahlung für unser Haus fragte ich, wie hoch den der Kaufpreis für dieses Haus sei. Die Vermieterin nannte mir einen Preis, der mich doch angenehm überraschte. Er lag in einer Größenordnung, die ich bereit war zu zahlen. Bisher hatte es immer geheißen, das Haus stehe nicht zum Verkauf oder aber der Preis war einfach zu hoch. Aber der Wermutstropfen kam gleich im Anschluss, mit der Bemerkung, dies könne sie aber verbindlich erst in ungefähr 4 Wochen sagen, da sie mit ihrer Familie nun nach Europa in Urlaub fahren würde. Da unser Mietvertrag aber noch gut sechs Wochen Laufzeit hatte und eine Verlängerung schon mündlich mit der Vermieterin abgesprochen war, bestand kein Zeitdruck. Meine Frau bekam nichts davon mit, da sie bei diesem Gespräch nicht zugegen war.

Nachdem der Burgfrieden bei uns wieder hergestellt war, ging die Suche nach einem Haus in die nächste Runde. Wir fuhren, in die uns bekannten und in der Nähe liegenden Wohnsiedlungen und schauten, was neuerdings so zum Verkauf angeboten wurde. Immer wieder kehrten wir, ohne jedes Ergebnis, in unseren schönen Wohnpark zurück. Aus heiterem Himmel kam meiner Frau die Idee, in die Wohnanlage zu fahren, in der eine Schwägerin von ihr, mit ihrem Mann, zurzeit ein Haus bauen. Ich ahnte Böses. Bisher ließ meine Frau kein gutes Haar an der ihrer Schwägerin. Und auch nicht an deren Verwandtschaft.

Des lieben Friedens willen fuhren wir zu ihnen. Meine Frau begann eine längere Unterhaltung. Irgendwann besichtigten wird das Haus. Mir kam es etwas verbaut vor. Vor allen Dingen störte mich die viel zu steile Treppe. Dann ging es zum Nachbargrundstück, auf dem gerade ein neues Haus entstand. Dies wurde von irgendeiner näheren Verwandten der Familie gebaut. Meine Frau ging mit der ganzen Sippe die Straße entlang. Immer wieder blieben sie stehen. Ihren Gesten nach zu urteilen, beschrieben sie irgendwelche Grundstücke. Ich setzte mich derweilen ins Auto und wartete auf die Rückkehr meine Frau. Da es an diesem Tag sehr heiß war und Thais ohnehin nicht gerne Laufen, würde die Wartezeit nicht lange dauern. So war es dann auch und wir verabschiedeten uns. Kaum, dass sie den Wagen bestiegen hatte, plapperte meine Frau ohne Unterbrechung. Unter anderem, dass die Grundstücke und auch die Baukosten dort sehr preiswert seien. Ich ließ sie einfach gewähren, da jede Widerrede ohnehin zwecklos gewesen wäre. Dazu kannte ich meine Frau viel zu gut. Das Sprichwort „himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt“ dürfte für sie zutreffend sein.

Ich fuhr, während sie ununterbrochen weitersprach, langsam durch die Wohnanlage. Einige Häuser waren schon längere Zeit unbewohnt. Ein Teil davon stand zum Verkauf. Ziemlich am Ende der Wohnanlage sah ich zwei neu gebaute Häuser, die zum Verkauf standen. Ich unterbrach den Redefluss meiner Frau und bat sie die angegebene Handynummer anzurufen. Dies tat sie, ohne zu murren, und meinte am Ende des Telefongesprächs, dass wir ungefähr 15 Minuten warten müssten, bis der Besitzer käme. Wir warteten mit eingeschalteter Klimaanlage in unserem Auto. Meine Frau erzählte währenddessen munter weiter. Morgen müssten wir unbedingt wieder hierher kommen, da die Familie dann die Preise der Grundstücke wüsste. Ich sagte dazu nichts. Innerlich brodelte es in mir aber gewaltig.

Eigentlich war für mich inzwischen klar, dass wir in Thailand kein Haus bauen würden. Endlich kam der Besitzer und wir besichtigten das Haus und Grundstück. Das erste Haus war nahezu fertiggestellt und von der Größe her, vollkommen ausreichend für uns beide. Der Garten war mit Blumen und Sträuchern bepflanzt, war ungefähr 600 m² groß und rundum von einer Mauer umgeben. Also zusammengefasst, sofort einzugsbereit. Der angegebene Preis passte zu unserem finanziellen Rahmen. Es würde noch genug Geld übrig bleiben, um ein neues Auto, einem sehnlichen Wunsch meiner Frau, zu kaufen. Aber an der Gestik und dem Gesichtsausdruck meiner Frau konnte ich entnehmen, dass ihr das Haus nicht gefiel.

Wir verabschiedeten uns und fuhren noch den Rest der Wohnanlage ab. Die Häuser waren von Thais bewohnt und sehr ungepflegt. Es lag viel Müll herum. Den Eindruck, den ich bei den bisherigen Besichtigungen von Wohnanlagen gefunden hatte, war dass viele Häuser nur in den ersten Jahren gepflegt und schön aussehen würden, hat sich hier wiederum bestätigt. Die Häuser vergammeln mit Zunahme des Alters. Dabei würde bereits ein neuer Fassadenanstrich für ein schöneres Aussehen sorgen. In so einem Wohnpark würde ich mich keinesfalls wohlfühlen. Meine Frau verzog das Gesicht und schimpfte auf ihre eigenen Landsleute. Um meiner Frau jeden Anreiz für einen Hausbau zu nehmen, beschloss ich nun täglich hierher zu fahren und insbesondere diesen Bereich abzufahren.

Am nächsten Tag fuhren wir wieder in diese Wohnanlage, um die Neugier meiner Frau, bezüglich der Grundstückspreise zu befriedigen und um mein Desinteresse an einem Grundstücks- und Hauskauf zu verdeutlichen. Sie verstand meinen Wink mit dem Zaunpfahl nicht. Somit fuhren wir die beiden nächsten Tage immer wieder durch diese Wohnanlage. Irgendwann hatte meine Frau ein Einsehen. Sie wollte nun auch nicht mehr dort hinziehen. Nun standen wir wieder am Anfang unserer Suche. Aber sobald wir meinten ein passendes Objekt gefunden zu haben, fand sich bei genauerem Hinsehen, doch ein Haar in der Suppe. Heute verstehe ich die Aussagen einiger Leser, dass es bis zu drei Jahre dauern kann, bis man ein geeignetes, bezahlbares Objekt, findet. Bei unserer Suche war nicht einmal ein Jahr vergangen.

Meine Frau wollte unbedingt in Chiang Mai, im Ortsteil Hangdong ein Objekt finden. Auf Kompromisse, wie z. B. die Suche auf einen anderen Ortsteil auszudehnen, wollte sie nicht eingehen. Die Unzufriedenheit war ihr deutlich anzumerken.

Als die Rückkehr der Vermieterin in unmittelbare Nähe rückte, fragte ich sie vorsichtig, ob sie sich vorstellen könne, das Haus, in dem wir zurzeit zur Miete wohnten, zu kaufen. Ein Leuchten in ihren Augen verriet mir, bevor sie sprechen konnte, dass ihr diese Idee sehr gut gefiel. Sie stimmte zu, wandte aber ein, dass die Vermieterin doch gar nicht verkaufen wolle und das es vermutlich auch zu teuer sei. Ich ließ dies einfach im Raume stehen und sagte ihr, ich würde mit der Vermieterin sprechen.

Drei Tage später war die Vermieterin zurückgekehrt. Ich machte mit ihr, für den nachfolgen Nachmittag einen Termin mit ihr aus. Ein Nachbar bot sich an, uns als Dolmetscher zu helfen. Nach ein paar Höflichkeitsfloskeln ging es kurz und bündig zum Kern der Angelegenheit.
 Die Vermieterin hatte offensichtlich bereits mit ihrem Mann über mein Kaufgesuch gesprochen. Nach 15 Minuten war das Gespräch bereits beendet. Die Vermieterin wollte am folgenden Tag noch zwei ungeklärte Fragen beantworten.

Auf dem Nachhauseweg, lies ich mir die Angelegenheit noch einmal durch den Kopf gehen. Ich rechnete im Kopf durch, ob die Gesamtkosten zu meinem Budget passen würden. Letztendlich war es nur eine Überschlagsrechnung, da tatsächlich belastbare Zahlen erst am nächsten Tag feststehen würden. Zu Hause angekommen wartete meine Frau sehnsüchtig auf meinen Bericht. Ich ließ sie erst einmal etwas schmoren und gab vor, erst einmal im Computer nach dem Eurokurs schauen zu müssen. Sie ließ aber keine Ruhe, worauf ich ihr zu verstehen gab, dass die Vermieterin nun doch verkaufen wolle, aber noch zwei Fragen offen seien, die noch geklärt werden müssten. Hierzu würden wir uns morgen noch einmal treffen. Mehr wollte ich ihr, zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.

Ich setzte mich an meinen Computer und versuchte den Sachverhalt schriftlich festzuhalten. So wog ich die positiven gegen die negativen Aspekte ab. Für den Kauf sprach, die gute Raumaufteilung, das saubere äußere Erscheinungsbild und die Möblierung des Hauses. Unsere Vermieterin hatte den Außenanstrich während unseres Deutschlandaufenthalts erneuert. Ich vermute, dass sie uns so den Hauskauf schmackhaft machen wollte. Ein Anstrich wäre zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht nötig gewesen. Das Grundstück war zwar nicht so groß, wie meine Frau es sich wünschte, aber meinen Überlegungen nach, völlig ausreichend.

Ich wollte ohnehin kein großes Grundstück, da am Ende doch immer irgendwelche Gartenarbeit an mir hängen bleiben wird. Wir wohnten schon fast ein Jahr in diesem Haus, ohne das nennenswerte Mängel aufgetreten wären. Auf dem Haus bestand zudem noch eine Garantie für nächsten beiden Jahre. Es liegt ruhig und bietet auf einer Seite noch mit freiem Ausblick auf eine freie Wiese. Daran wird sich die nächsten Jahre vermutlich auch nichts ändern. Auf der Negativseite wäre der hohe Preis und die notwendige neue Küche, die mit mindestens 100 000 Baht einzuplanen wäre, zu nennen. Mehr Punkte, die gegen einen Kauf sprachen, fielen mir im Augenblick nicht ein. Angenehm empfand ich, dass wir übergangslos vom Mietverhältnis zum Eigenbesitz wechseln konnten, ohne das irgendwelche Umzugskosten anfallen würden.

Während der nächsten 10 Jahre hätte sich ungefähr die Hälfte des Kaufpreises wieder amortisiert. Über einen noch längeren Zeitraum hinaus wollte ich jetzt nicht denken. Die Festlegung auf 10 Jahre hängt mit meinem Alter und mit meiner jetzigen Auslandskrankenversicherung zusammen. Nach 10 Jahren wird es schwierig für mich werden, eine bezahlbare Auslandskrankenversicherung abschließen.

Ich erkundete im Internet den aktuellen Stand des Euros. Zu meinem Schreck lag er mal wieder am Boden. Dies war nun das schon seit Monaten so. Es fing an mit einem Umtauschkurs von 1 € = 38 Baht, dann 1 € = 38,10 Baht bis zu einem Traumwert von 1 € = 42,00 Baht, der in naher Zukunft kaum mehr zu erwarten sein dürfte.

Dagegen rechnete ich jetzt mein Guthaben, welches noch in Deutschland auf meinem Sparkonto lag, sowie dem Bargeld und den Travellers Cheques, die ich aus Deutschland mitgebracht hatte, wie auch dem Guthaben unseres thailändischen Kontos. Heute ärgere ich mich darüber, dass wir nicht schon vor über einem Jahr, als der Umtauschkurs noch bei 1 € = 42 Baht lag, tauschten. Aber wie es nun einmal im Leben so ist, man möchte immer mehr haben und plötzlich ist der Zug abgefahren und eine Abwärtsspirale beginnt. Natürlich hatte ich nicht angenommen, dass der Umtauschkurs von 1 € = 50 Baht noch einmal erreicht würde. Aber etwa 1 € = 45 Baht hätte ich mir schon gewünscht. Nun war ich leider der Angeschmierte.

Es fehlte uns, wenn ich bis auf den sogenannten Notgroschen in Deutschland alles einrechnete, nur sehr wenig Kapital. Da sich der Euro scheinbar, seit einigen Tagen, aus seinem Tief nach oben bewegte, entschloss ich mich in Gedanken, bereits zum Kauf. Voraussetzung war allerdings, dass keine Mehrkosten durch die Verkäuferin hinzukommen würden. Meiner Frau sagte ich nichts von meinem Entschluss. Durch einen Tipp des Herausgebers, des Thai-Tickers, bekam ich die Adresse einer Wechselstube in Chiang Mai, die einen günstigsten Umtauschkurs haben sollte. Im Laufe der nächsten Tage fand ich heraus, zu welchen Stunden, der Umtauschkurs am Besten war. Diese zeitlichen Kursunterschiede stehen scheinbar irgendwie mit der Zeitverschiebung zu Europa in Verbindung.

Leider kann man dort nur Bargeld und keine Travellers Cheques tauschen. Travellers Cheques können nur Banken und dies nicht einmal bei allen, eingelöst werden. Die Umtauschkurse und auch die Bearbeitungskosten sind von Bank zu Bank unterschiedlich. Man sollte sich daher vorab gut informieren, um nicht unnötig Geld zu verlieren. Ich bin nun ein wenig vom Thema abgekommen und habe zudem auch schon etwas vorgegriffen. Daher möchte in nun berichten, wie der Kauf weiter verlief. Wir trafen uns wieder, wie verabredet, mit der Vermieterin. Vorher legte ich meiner Frau ans Herz, sich bei den Gesprächen zurückzuhalten, um den Erfolg der Verkaufsgespräche nicht zu gefährden. Da sie meine Gedankengänge nicht kannte, hätte es leicht zu Missverständnissen kommen können.

Nach der Begrüßung erzählte die Vermieterin von ihrem Urlaub und meinte unter anderem, Europa sei sehr teuer gewesen. Wem sagte sie das? Nachdem sich das Gespräch so hinzog, wurde ich langsam ungeduldig. Ich wollte so langsam, kurz und präzise, auf den Punkt kommen. In Thailand wäre dies allerdings unhöflich gewesen. Also übte ich mich in Geduld.

Nachdem mir langsam, vor lauter Ungeduld, meine kurzen Haare zu Berge standen, schwenkte die Vermieterin endlich auf das eigentliche Thema der Zusammenkunft, eben dem Verkauf des Hauses, ein. Sie bestätigte noch einmal den Kaufpreis und dass sie die Umschreibegebühr übernommen würde. Die Kaution, welche wir bei Mietbeginn bezahlt hatten, würde uns selbstverständlich wieder ausgehändigt. Nach ein paar Sekunden, die sich aber wesentlich länger anfühlten, stimmte ich dem Kauf zu. Als Termin legten wir den Ablauf unseres Mietsverhältnisses fest. Vorsichtshalber ergänzte ich meine Zusage um die Bitte, bei unerwartetem fallendem Umtauschkurs des Euros, die Kaufabwicklung etwas zu verschieben. Gleichzeitig bat ich noch um Aushändigung einer Kopie des Gewährleistungsvertrages und der Ausfertigung eines Kaufvertrages. Die Vermieterin sagte zu, dies durch ihren Anwalt erledigen zu wollen. An dieser Stelle wollte sich meine Frau ins Gespräch einmischen. Ein scharfer Blick von mir reichte glücklicherweise und sie verkniff sich ihre Bemerkungen. Sie war schon bei den vielen Vorgesprächen der Meinung, dass die Umschreibung beim Grundbuchamt völlig ausreichend sei. Man könnte meinen, sie hätte schon viele Häuser gekauft. Ginge es nur um den Kauf eines Grundstücks, so dürfte dies zutreffend sein. Hier wurde allerdings auch ein Haus verkauft.

Es muss eben irgendwo festgehalten werden, das auf dem besagten Grundstück ein Haus steht und wem es gehört. Wobei die Angabe der Größe und die Anzahl der Stockwerke die Mindestangaben sein sollten. Natürlich darf keine Belastung, sprich kein Eintrag im Chanut sein. Sie bestätigte dies und wollte uns eine Kopie zukommen lassen. Zu guter Letzt sprach ich den für mich wichtigsten Punkt, die Eintragung meines lebenslangen Wohnrechts, an. Ich erklärte, dass ich darauf bestehen müsste. Außerdem möchte ich unmittelbar nach der Abwicklung des Kaufes ein gelbes Hausbuch beantragen. Was dies auf sich hat, folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Die Vermieterin verstand sofort, auf was ich hinaus wollte und stimmte dem zu.

In Thailand kann ein Grundstück nur von thailändischen Staatsbürgern erworben und ins Chanut eingetragen werden. Die wenigen Ausnahmefälle, die dies auch Ausländern ermöglichen, sind für mich nicht relevant. Für das Haus selbst, welches auf dem Grundstück steht, kann hingegen auch auf einen Ausländer, ein lebenslanges Wohnrecht ins Chanut eingetragen werden. Warum mir dies so wichtig ist, werde ich in Kürze näher erläutern.

Die Vermieterin bat mich, schon mal alle Dokumente in Kopie zusammenzustellen. Sie wollte vorab beim Landamt abklären, ob alle Unterlagen vollständig seien. Ich stimmte dem zu. Alle erforderlichen Dokumente waren auf meinem Notebook gespeichert und konnten somit jederzeit ausgedruckt werden. Sicherheitshalber habe ich alle Dokumente und alles, was mir sonst wichtig erschien, zusätzlich noch auf einer separaten Festplatte gespeichert. Doppelt genäht hält besser. Das Gespräch mit der Vermieterin ging zu Ende und wir versicherten uns gegenseitig, in engem Kontakt zu bleiben.

Es brannte mir unter den Nägeln, unsere Küche noch von der Vermieterin austauschen zu lassen. Aber mein inneres Gefühl hielt mich davon ab. Sie würde diese Kosten später einfach auf den Hauspreis aufschlagen. Mir lag daran, ihre guten Kontakte mit den Handwerkern zu nutzen. Sie besitzt immerhin 17 Häuser. Ich bat sie einen Küchenbauer, zur Erstellung eines Angebots, vorbei zu schicken. Sie vereinbarte für uns sofort telefonisch einen Termin. Nun verabschiedeten wir uns endgültig von der Vermieterin oder besser gesagt, nun auch von der Verkäuferin. Auf dem Heimweg fragte ich meine Frau, ob sie sich nun freuen würde.

Sie traute der ganzen Angelegenheit immer noch nicht und meinte, sie würde es erst glauben, wenn ihr Name auch tatsächlich im Chanut stehen würde. Ich wandte sofort ein, dass nicht ihr Name, sondern unser Name richtige Formulierung sei. Ich wollte damit noch einmal zum Ausdruck bringen, wie wichtig mir meine Absicherung war. Einige Leser fragen sich nun evtl., ob die Beiden wirklich verheiratet sind und sich auch tatsächlich lieben. Oder sie denken, ich würde mit unnötiger Härte meine Interessen durchsetzen. Ich möchte hiermit betonen, dass wir tatsächlich verheiratet sind und uns auch lieben. Die vielen Artikel, die darüber berichten, wie blauäugige Farangs um ihr ganzes Hab und Gut gebracht wurden, sollten jedem eine Warnung sein. Hartz 4 ist dann nicht mehr weit. Dies will ich auf jeden Fall verhindern und mein sauer und schwer verdientes Geld erst dann herausrücken, wenn alles meinen Vorstellungen gemäß abläuft.

Bei mir geht es um eine sechsstellige Summe. Auch wenn die Beziehung aus irgendeinem Grund auseinandergehen sollte, kann meine Frau das Haus so lange ich lebe nicht verkaufen. Selbst beim Ableben meiner Frau kann die Verwandtschaft nicht auf das Haus zugreifen.

Daher mein Rat: Seien Sie wachsam, auch wenn Sie noch so verliebt auf Wolke 7 schweben sollten.

Um den Kauf abwickeln zu können, musste ich nun mein Geld zusammentragen. Das Bargeld machte mir die wenigste Arbeit. Meiner Frau übertrug ich die Aufgabe, während der Öffnungszeiten dreimal am Tag dort anzurufen, um den augenblicklichen Umtauschkurs zu erfragen. So richtig verstand sie den Zweck zwar nicht, führte die Telefonate aber aus. Des Weiteren fuhren wir täglich die unterschiedlichsten Banken an, um den Umtauschkurs und die Bearbeitungsgebühren für die Travellers Cheques zu erfahren. Die Unterschiede waren eklatant. Zumal immerhin über 100 dieser Travellers Cheques eingelöst werden mussten. Da konnten die Bearbeitungsgebühren schon beträchtlich sein.

Parallel dazu überwies ich, per Online-Banking, die noch benötigte Summe von meiner deutschen Bank. Dies ging blitzschnell. Am nächsten Tag schon bestätigte uns, unsere thailändische Bank den Geldeingang. Bedauerlicherweise verschlechterte sich der Umtauschkurs. Ich konnte daher kein Geld mehr transferieren ohne den Notgroschen, den ich unbedingt behalten wollte anzutasten. Ich wartete nun einfach ab. Für meine Frau artete es in Stress aus, jeden Tag die Banken aufzusuchen. Ich verdeutlichte ihr, dass wir einen Mindestumtauschkurs von 1 € = 39 Baht benötigen würden. Andernfalls würden wir die benötigte Kaufsumme nicht erreichen.

Vier Tage vor dem geplanten Kaufdatum weigerte sie sich weiter bei den Banken nachfragen. Ich fuhr selbst zu den Banken. Das Ergebnis war weiterhin negativ. Demnach war auch die Stimmung zwischen meiner Frau und mir auf dem Tiefpunkt angelangt. Am Abend vor dem Wochenende fuhr ich dann noch einmal zur Bank, die heute den besten Umtauschkurs angab. Meine Frau wollte nicht mitkommen. Sie verstand auch nicht, was ich jetzt noch bei der Bank wollte. Unbeirrbar fuhr ich alleine los. Im Einkaufzentrum, in dem die Bank lag, war der Teufel los. Menschen über Menschen und dass ungefähr 30 Minuten bevor das Einkaufszentrum schloss.

Zielgerichtet steuerte ich die besagte Bank an. Die Filialleiterin schrieb mir, ohne dass ich etwas sagte, eine Zahl auf einen Zettel. Sie kannte mich und meine Frage, da ich zuvor jeden Tag nach dieser Zahl fragte. Ich schaute auf den Zettel und mein Herz machte einen Sprung. Es fehlten zwar noch 0,05 Baht zum gewünschten Umtauschkurs, aber ich sagte mir, jetzt oder nie. Wie im Film lief es dann bei mir ab. Warum hatte ich diesen Drang heute noch zu dieser Bank zu fahren? Wer hatte da die Finger im Spiel?

Ich signalisierte der Filialleiterin, mit einem Nicken, dass ich nun umtauschen wolle. Sie bat mich Platz zu nehmen und gab etwas in ihren Rechner ein und druckte diesen Beleg aus. Sie zeigte auf die Summe, die mir ausgezahlt werden würde. Die Zahl war konform mit meinen Vorgaben. Dies bedeutete also, dass nun die erforderliche Kaufsumme zusammengetragen war.

Ich holte meine Travellers Cheques aus meiner unauffälligen Tragetasche. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass die Bank in 20 Minuten schließen würde. Ich vermutete, dass die Abwicklung wesentlich länger dauern würde. Da die Filialleiterin das Geschäft unbedingt zum Abschluss bringen wollte, sollte dies kein Problem sein. Als Erstes wollte sie meinen Reisepass, um dann einige Seiten zu kopieren. Zwischenzeitlich sortierte und zählte ich die Schecks. Es waren 130 Stück. Im Nachhinein verfluchte ich den Bankmitarbeiter meiner deutschen Bank. Ich bat seiner Zeit um Travellers Cheque mit einem zum Nennwert von 500 €. er gab mir tatsächlich Schecks mit einer Stückelung, die bis zu einem Nennwert von 50 Euro herunter ging. Ein Umtausch war damals aus Zeitgründen, vor unserer Abreise, leider nicht mehr möglich gewesen. In Gedanken hielt ich aber fest, dass ich, meiner Hausbank, bei meinem nächsten Deutschlandaufenthalt die Mehrkosten für die Einlösung der Travellers Cheques in Rechnung stellen würde.

Nun musste ich die 130 Travellers Cheques einzeln unterschreiben. Immer wenn ein Scheck unterschrieben war, nahm die Filialleiterin diesen, um die weitere Bearbeitung ihrerseits fortzusetzen. Plötzlich wurde es laut. Die schweren Stahlgitter wurde heruntergelassen und die Filiale geschlossen. Unbeirrt setzte ich meine Unterschriftenaktion fort. Desgleichen folgte die Bearbeitung durch die Filialleiterin. Zwischendurch fragte die Filialleiterin, ob ich den Betrag in bar haben wolle. Ich zeigte ihr mein Bankbuch und deutete an, dass dieser Betrag dort gutgeschrieben werden solle. Die Erleichterung war ihr anzusehen, da dadurch das Beschaffen und Zählen der doch sehr hohen Summe erspart blieb. Die Bearbeitung zog sich in die Länge. Bis zur Schließung des Einkaufszentrums war nicht mehr viel Zeit.

Geduldig rechnete die Filialleiterin, mit ihrem großen Taschenrechner, noch einmal alles durch. Sie gab mir einen Wust von Belegen, die ich unterschrieb. Währenddessen nahm sie mein Bankbuch, um den Betrag dort gutzuschreiben. Dies war schneller erledigt, als ich die Belege unterschreiben konnte. Am Ende waren wir beide froh, dass nun alles erledigt war. Wir verabschiedeten uns in der bekannten thailändischen Art. Die Filialleiterin schloss eine Nebentür auf und ich ging durch das Einkaufszentrum Richtung Parkplatz. Auf dem Wege dahin kam ich bei einem bekannten Fast Food Restaurant vorbei. Mein Magen gab mir zu verstehen, dass er Hunger hätte.

Also bog ich in das Restaurant ein und studierte die Speisekarte. Außer dem Getränk nahm ich noch eine Kleinigkeit zu essen und setzte mich an einen Tisch. Das Restaurant war nahezu leer. Kein Wunder, denn in 15 Minuten würde das Einkaufszentrum schließen. Die Bedienung brachte meine Bestellung. Ich aß und löschte meinen großen Durst. Innerlich war ich sehr zufrieden. Es freute mich, das es mir trotz aller Schwierigkeiten gelungen war, den notwendigen Betrag vor Ablauf der Mietzeit aufzutreiben. Mein Bargeld wollte ich am nächsten Tag umtauschen.

Ich fuhr gemütlich nach Hause und musste mich dem strengen Blick meiner Frau stellen, da ich doch sehr lange weg war. Kurz angebunden sagte ich ihr, dass ich die Schecks umgetauscht hätte. Sie merkte, das Nachfragen ihrerseits zwecklos sein würden. Am nächsten Morgen tauschten wir in einer Wechselstube das mitgebrachte Bargeld um. Meine Frau wollte ihre mitgebrachten Euros, die von ihrem Taschengeld in Deutschland herrührten, auch umtauschen. Mein Umtausch ging reibungslos über die Bühne. Das Wichtigste dabei ist, dass man seinen Reisepass mit dabei hat. Da meine Frau nur ihre ID-Karte und nicht ihren Reisepass dabei hatte, konnte sie ihr Geld nicht umtauschen. Also erfolgte der Umtausch über meinen Namen. Kaum aus der Wechselstube heraus rechnete sie mir vor, wie viel Baht ich ihr geben müsse.

Da es noch zu früh für den Markt war, fuhren wir nach Hause. Dort angekommen bat ich meine Frau, einen Termin mit der Verkäuferin zu vereinbaren, um den Kauf des Hauses abzuwickeln. Außerdem sollte sie nachfragen, ob der Kaufpreis in bar oder wie sonst erfolgen solle und zu guter Letzt, wo der versprochene Kaufvertrag wäre. Erstaunlicherweise erledigte meine Frau den Anruf umgehend. Danach sagte sie, die Verkäuferin hätte den Betrag gerne in bar und der Termin wäre mit größter Wahrscheinlichkeit am kommenden Dienstag. Den Kaufvertrag würde sie am Montag bei uns vorbei bringen. Nun wurde es ernst!

Im Scherz sagte ich zu meiner Frau, für das viele Bargeld würden wir einen Koffer und einen Wachmann benötigen. Diesen Satz nahm sie so Ernst, dass sie diesbezüglich abermals die Verkäuferin anrief. Am Ende verlangte die Verkäuferin nun Barschecks von uns. Wie dies in Thailand zu bewerkstelligen sei, war mir völlig unklar. Meine Frau hing nun nur noch an ihrem Handy. Am späten Abend rief die Verkäuferin auf meinem Handy an und teilte uns den Zeitpunkt für die Umschreibung mit. Dieser sollte am kommenden Dienstag um 14.00 Uhr sein. Außerdem würde sie uns mit ihrem Auto abholen, damit wir nicht mit zwei Autos fahren müssten. Ich fand dies sehr vernünftig. Des Weiteren sagte sie, dass sie am nächsten Tag die erforderlichen Kopien für die Umschreibung bei uns abholen wolle. Meine Frau sah mich nur an und fragte nach dem Telefonat, welche Kopien dies denn seien. Ich erklärte ihr, sie hätte doch vor kurzen beim Landamt eine Auflistung der entsprechenden erforderlichen Dokumenten bekommen.

Ja wo ist denn nur dieser Laufzettel geblieben?

In solchen Fällen waren aus ihrer Sicht, die Dinge nur bei mir zu suchen. Aber dem war nicht so. Also musste sie schon selbst in ihrer Ablage suchen. Damit war sie eine ganze Weile beschäftig, bis sie mit lautem Hurra das gute Stück fand. Es waren keine Überraschungen dabei. Eben die übliche Kopien, vom Reisepass bzw. der ID-Karte und dem Hausbuch.

Am nächsten Morgen startete ich meinen Rechner und druckte die erforderlichen Kopien aus. Während die Ausdrucke aus dem Drucker ratterten, kam die Verkäuferin und brachte die Dokumente mit, wobei sie darauf drang, dass meine Frau diese sofort unterschreiben solle. Ich sagte ihr, dass wir erst unterschreiben würden, wenn wir diese gelesen und vor allen Dingen, ich den Inhalt auch verstanden hätte. Ungerne überließ uns die Verkäuferin die Dokumente und bat meine Frau sie anzurufen, wenn wir die Dokumente unterschrieben hätten.

Meine Frau begann damit, die Dokumente zu lesen. Plötzlich bekam sie einen hochroten Kopf, kam sehr wütend zu mir und zeigte auf eine Passage. Sie erzählte, das dort geschrieben sei, wenn wir am Dienstag nicht um 14.00 Uhr beim Landamt seien, müssten wir den dreifachen Kaufpreis als Strafe bezahlen.

Ich konnte mir im ersten Moment, beim besten Willen, solch eine Dreistigkeit unserer Verkäuferin, nicht vorstellen. Meine Frau war darüber erbost und gleichzeitig völlig ratlos. Ich empfahl, dieses Dokument einfach nicht zu unterschreiben, womit es keine Wirksamkeit erlangen würde. Ich bat meine Frau, die Verkäuferin sofort anzurufen, um ihr mitzuteilen, dass wir diesen Schwachsinn auf keinen Fall unterschreiben würden. Sie möchte uns bitte umgehend einen annehmbaren Kaufvertrag ihres Rechtsanwalts zukommen lassen.

Durch diese Passage misstrauisch geworden, scannte ich die Dokumente ein, um sie einem Übersetzer zusenden zu können. Ich schrieb an meinen ehemaligen Thailehrer, einen Hilferuf und im Anhang die gescannten Unterlagen. Ich bat ihn um schnellstmögliche Bearbeitung und versicherte, dass seine Bemühungen selbstverständlich honoriert würden. Mehr konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht tun.

Meine Frau führte mit ihrem Handy, lange und teilweise sehr lautstarke Telefonate. Ich ging hier etwas rationaler vor und rief zuerst einen Schweizer Nachbar an, von dem ich wusste, dass seine Thaifrau sich sehr gut mit dieser Materie auskannte, da beide schon Haus- und Grundstückskäufe hinter sich hatten.

Ich bat ihn, sobald er einen Überblick über die Dokumente hätte, mich umgehend zurückzurufen. Die Dringlichkeit war ihm durchaus bewusst. Ich schickte ihm schon während des Telefonats die Unterlagen per E-Mail zu.

Nun wollte ich mit meiner Frau essen gehen. Sie wollte aber nicht, da noch ein paar wichtige Telefonate anstehen würden. Sie telefonierte mit ihrer halben Verwandtschaft, um Rat einzuholen. Leider dürfte dies völlig sinnlos gewesen sein, da die meisten ihrer Verwandten sich nie in ihrem Leben mit diesem Thema befassen mussten und somit völlig ahnungslos sein dürften. Aber meine Frau war nicht zu bremsen.

Sie schrieb mir schnell auf einen Zettel, welches Essen ich ihr mitbringen solle. Während im Restaurant das bestellte Essen gekocht wurde, klingelte mein Handy und der Schweizer rief an. Er sagte, dass man diese Dokumente so nicht unterschreiben könne und er gleich mal, mit seiner Frau vorbeikommen würde. Ich fragte ihn, ob sie schon gegessen hätten, was er verneinte. Ich bot ihm an, bei mir zu Hause zusammen zu essen und bedankte mich schon einmal im Voraus. Er stimmte dem zu.

Zurück, zu Hause eröffnete ich meiner Frau, dass der Schweizer mit seiner Frau in Kürze zu uns käme, um mit uns über den Inhalt der Dokumente zu reden.

Es klingelte und der Schweizer, mit seiner Frau, standen am Gartentor. Ich bat sie herein und wir begrüßten uns herzlich und gingen zum gedeckten Tisch, um zu essen. Es ist in Thailand üblich, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, sondern erst mal Allgemeines zu bereden. Dabei muss natürlich gegessen und getrunken werden. Erst danach ist die Zeit über Probleme zu reden.

Für mich war es, durch lange berufliche Praxis, schwierig nicht kurz und bündig, sofort auf den Punkt kommen zu können. Was wäre, wenn wir in Deutschland diese Praxis anwenden würden. Das Ergebnis wäre höchste Ineffizienz. Aber hier in Thailand scheint es nur so zu funktionieren.

Nachdem dem Essen, räumte wir kurz den Tisch ab, um den Inhalt der Dokumente zu besprechen. Der Schweizer meinte ohne Umschweife, er würde diese Dokumente auf keinen Fall unterschreiben. Seine Frau begann, die Dokumente Punkt für Punkt mit uns durchzusprechen. Ich machte mir auf meinen Kopien entsprechende Notizen. Einige Seiten des Dokuments beinhalteten nur die Dinge, die den Wohnpark betrafen. Dem Inhalt entsprechend ging es dabei um die Hausordnung, die Garantieansprüche und die Zahlungsmodalitäten. Womit auch die Umlage gemeint war. Diese Dokumentenseiten waren auch die Einzigen, welche ohne Beanstandung unterschrieben werden konnten. Hier würde auch, beim Kauf des Hauses, kein Weg daran vorbeiführen. Bei einem Weiterverkauf sind dann diese Dokumente dem Käufer auszuhändigen. Somit sind die Garantieansprüche auf das jeweilige Objekt und nicht an den Käufer bezogen.

Die vom Rechtsanwalt verfassten Dokumente, der Verkäuferin, waren hingegen in einigen Passagen schon unzumutbar bis haarsträubend. Was sich der Rechtsanwalt, oder waren es doch die Vorgaben der Verkäuferin, dabei dachte, bleibt schleierhaft.

Nun machte ich die Anregung, sich Gedanken darüber zu machen, was denn, bezogen auf Thailand, unbedingt in einen Kaufvertrag hineingehört.

Meiner Meinung nach sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Adresse des Hauses einschließlich Hausnummer
  • Größe des Grundstücks und Bezeichnung im Chanut, mit der entsprechenden Chanut-Nummer
  • Haustyp und Wohnfläche (Bei uns handelt es sich um ein doppelstöckiges Haus)
  • Name und Adresse der Verkäuferin
  • Namen und Adresse der Käufer. Hier sind die Namen von uns beiden aufzuführen
  • Kaufpreis, wobei aufgeteilt wird in Wert des Grundstücks und der Wert des Hauses
  • Kaufdatum
  • Unterschriften

Zu meinen Ausführungen gab es weder Widerspruch noch Ergänzungen. Nun hatten wir das Gerüst für den Kaufvertrag. Ich sagte meiner Frau, dass ich nur so einen unterschreiben und letztendlich auch finanzieren würde. Dem Schweizer und seiner Frau erläuterte ich, dass ich nur zahlen würde, wenn mein Name auch im Chanut stehen würde. Der Schweizer bestätigte, das er es auch so gehandhabt hätte und er und seine Frau also im Chanut stehen würden.

Die Frau des Schweizers erklärte dies meiner Frau sehr ausführlich. Ein Punkt zur Thematik war das sogenannte „gelbe Hausbuch“, welches ich auch unbedingt haben wollte. Es war sehr hilfreich, dass meine Frau dies von Leuten hörte, die es genauso gemacht hatten, wie ich es wollte. Und das es diesbezüglich auch keine Probleme gab.

Man merkte meiner Frau an, dass ihr der Kopf nach dieser Informationsflut brummte und sie offensichtlich nicht mehr aufnahmebereit war. Genau genommen hatten wir alles geklärt und redeten nur noch über Allgemeines, bis dann der Schweizer zum Aufbruch drängte. Sie hatten noch etwas zu erledigen. Wir bedankten uns herzlich für das spontane Kommen und die erteilte Hilfe.

Inzwischen war eine E-Mail meines Thailehrers eingegangen. Im Grunde genommen bestätigte er die Einschätzung des Schweizers. Am Ende der E-Mail bemerkte er, einige Thais würden immer versuchen Leute über den Tisch zu ziehen. Dabei würde es keine Rolle spielen, ob es sich um Farangs oder Thais handeln würde. Er wünschte mir dann noch alles Gute und bestes Gelingen, mit dem Rat, sehr wachsam zu sein und niemals ein Dokument zu unterschreiben, dessen Inhalt ich nicht verstehen würde.

Dem war nichts hinzuzufügen!

Ich erzählte meiner Frau kurz den Inhalt der E-Mail. Ich sagte ihr, dass ich der Verkäuferin nicht mehr trauen würde und deshalb am Liebsten den ganzen Kauf absagen würde. Damit war sie überhaupt nicht einverstanden und meinte, das wäre eben Thailand und seine Thais. Sie ließ mich mit dieser Aussage stehen. Ich legte mich auf eine Liege und ließ das bisherige Geschehen Revue passieren.

Am meisten ärgerte ich mich über die Verkäuferin, zumal ich ihr so ein Verhalten überhaupt nicht zugetraut hätte. Aber so kann man sich irren. Ich überlegte und sagte mir letztendlich, dass es die Aufgabe der Verkäuferin sei, einen für beide Seiten akzeptabel Kaufvertrag zu erstellen.

Zwischenzeitlich war die Verkäuferin unseres Hauses kurz gekommen und wollte wissen, warum wir den Kaufvertrag nicht unterschreiben wollten. Meine Frau zeigte ihr die Passagen des Anstoßes. Sie schüttelte, wie meine Frau beschrieb, heftig den Kopf und sagte dies sei ein Fehler des Rechtsanwalts gewesen und sie verstehe nun, warum wir nicht unterschreiben wollten.

Meine Frau bat um einen neuen, nachgebesserten Kaufvertrag. Daraufhin bot die Verkäuferin an, einen von uns verfassten Kaufvertrag zu akzeptieren.

Gegen Nachmittag fuhren wir zu den Banken, um die gewünschten Barschecks zu besorgen. Im Einkaufszentrum angekommen suchten wir nun die entsprechenden Banken auf. Meine Frau erklärte, was wir wollten. Dem Kopfnicken der Sachbearbeiterin entnahm ich, dass sie unser Anliegen verstand. Sie wollte dann wissen, für was und wen wir das Geld benötigen würden. Ihrer Reaktion entnahm ich, dass sie diese Person sehr gut kannte. Meine Frau übergab ihr meinen Reisepass, das Bankbuch sowie einen Zettel mit den Daten der Verkäuferin.

Nach wenigen Minuten bekam ich alle Unterlagen zusammen mit dem gewünschten Barscheck zurück. Ein Blick ins Bankbuch zeigte, das der Betrag des Barschecks vom Konto abgebucht worden war. Der Weg führte uns zu den beiden anderen Banken, wo es genauso schnell ablief. Nun hatte ich drei Barschecks in Höhe der geforderten Kaufsumme und fast leergeräumte Bankbücher. Meine Frau war sehr erleichtert, als die Transaktionen abgeschlossen waren, und drängte mich ohne Umwege nach Hause zu fahren, da sie unbedingt noch den Kaufvertrag schreiben wollte.

Am nächsten Tag sichtete ich zuerst die eingegangenen E-Mails und ging dann anschließend, wie jeden Tag, zum Training in den Fitnessraum. Die sonst übliche Dauer von 100 Minuten auf dem Laufband verkürzte ich ausnahmsweise, auf 60 Minuten und ging ohne, das sonst übliche Hanteltraining, wieder nach Hause. Hier fand ich meine Frau beim Schreiben des Kaufvertrags.

Auf meine Frage, was sie denn letzte Nacht geschrieben hätte, antwortete sie, dies wäre nur der Entwurf gewesen. Nun würde sie ihn, noch einmal schön, in Reinschrift schreiben. Ich ließ sie gewähren und ging duschen, kleidete mich an, legte den Reisepass und die Bankschecks zurecht. Bis zur Abfahrt zum Landamt waren noch gut zwei Stunden Zeit. Ich setzte mich an meinen Rechner, las die ungelesenen E-Mails und scannte die Bankschecks und die fast leergeplünderten Bankbücher ein und speicherte sie ab. Vorsichtshalber legte ich auf einer externen Festplatte noch eine Sicherheitskopie ab.

Im Stillen trauerte ich dem vielen Geld nach, welches ich heute für den Hauskauf loswerden würde.

Meine Frau bestätigte mir nach meinen Rückfragen immer wieder, dass es nur noch einen Moment dauern würde.

Mein Magen knurrte, ich wollte unbedingt essen gehen. Aber daraus wurde nichts. Meine Frau bat mich, Essen zu holen. Ich fuhr in das nächstliegende Restaurant und holte es. Wieder zu Hause zurück, sah ich, dass meine Frau immer noch vor einem fast leeres Blatt Papier saß und es beschrieb. Mein Hinweis, dass wir in knapp 30 Minuten zum Landamt müssten, beantwortete sie mit der Bemerkung, sie müsse es noch einmal schreiben. Das zuvor Geschriebene sei zwar fertig, aber gefalle ihr nicht. Es sei nicht schön genug.

Ich setze dem ein Ende und bemerkte, dass es sich um keinen Schönheitswettbewerb, sondern nur um einen gut lesbaren Vertrag handeln würde. Ich nahm den fertig geschriebenen Kaufvertrag und machte zwei Kopien davon. Jeden Moment müsste die Verkäuferin kommen, um die Unterschrift zu leisten. Glücklicherweise war meine Frau schon geduscht und angemessen gekleidet. Es blieben uns noch wenige Minuten um einen Happen zu essen.

Während wir aßen, klingelte es und die Verkäuferin stand am Gartentor. Meine Frau sprang auf und ließ sie herein. Nachdem sie den Kaufvertrag gelesen hatte, unterschrieb sie ihn. Nun unterschrieben wir und ich kopierte den Vertrag dann noch mehrfach. Man merkte ihr an, dass sie in Eile war.

Wir fuhren zum Landamt und trafen dort überpünktlich um 13:58 Uhr ein. Es war keine Amtsstube, sondern ein großer Saal. Die Verkäuferin machte sich bei einer Sachbearbeiterin bemerkbar, die uns sofort an ihren Schreibtisch bat. Ich saß etwas weiter entfernt auf die Bank und beobachtete alles. Die Verkäuferin und die Sachbearbeiterin unterhielten sich ausgiebig, nebenher gab die Sachbearbeiterin etwas in ihren Computer ein.

Die Verkäuferin entrichtete an der Kasse die Umschreibungsgebühren, worauf hin wir das inzwischen neu gedruckte Chanut erhielten. Im stillen Kämmerlein hatte ich mir eingeprägt, wie mein Name, in Thaischrift, aussieht. Ein Blick sagte mir, dass unsere beiden Namen, wie gefordert eingetragen waren. Leider war aber mein Familienname dort falsch geschrieben. Meiner Frau zeigte ich den Fehler, den sie wiederum der Verkäuferin und der Sachbearbeiterin zeigte.

Nach nochmaligem Studieren meines Passes und der Heiratsurkunde, sowie einer längeren Diskussion zwischen den drei Beteiligten, fertigte die Sachbearbeiterin ein neues Chanut aus.

  
 

Erfahrungsberichte_Wolfgang_9Von nun an waren wir beide die rechtmäßigen neuen Haus- und Grundbesitzer.

Ich hatte somit mein Versprechen eingelöst, das ich uns in Thailand ein Haus bauen oder kaufen würde. Der Preis dafür war allerdings wesentlich höher, als seinerzeit geplant. Aber wie heißt es so schön? Das letzte Hemd hat keine Taschen!

Die Verkäuferin wollte nun schnellstens zur Bank, um die Bankschecks einzulösen. Meine Frau fertigte noch ein paar Kopien an. Ich wartete solange auf der Bank und beobachtete das Treiben im Amt.

Es ist für Außenstehende kaum vorstellbar, welche Menschenmengen da Tag für Tag Grundstücke und Häuser umschreiben lassen.

Meine Frau kam dann mit den Kopien und dem Original zurück. Ich sprach ihr meinen Glückwunsch zu unserem gemeinsamen Hauskauf aus.

Wer nun einen Freudensprung oder Freudenschrei erwartet hätte, liegt falsch.

 

 

 

Wie es weitergeht, werde ich im voraussichtlich letzten Erfahrungsbericht, Teil 10 berichten. Aus dem Anfangstitel Hausbau ist inzwischen ein Hauskauf geworden.

Ich werde dann näher auf das gelbe Hausbuch eingehen und beschreiben, wo der Container seine letzte Ruhestätte gefunden hat.


Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht, dies zu lesen.

Viele Grüße
 Wolfgang und Kaek aus Sukhothai / Chiang Mai /Berlin

Homepage: http://thaikunst.de.to/

 

aufgrund der politischen Lage hier in Thailand wird es keine weiteren Erfahrungsberichte mehr geben. Habt dafür Verständnis.

                   E - Mail:  thaikunst@mailbox.org

 

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