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Wolfgang Ladenburger

Hallo miteinander,

ich bin 62 Jahre alt und seit 11 Jahren mit meiner thailändischen Frau verheiratet. Nach meinem Studium habe ich 35 Jahre bei einem Großkonzern im Maschinenbau gearbeitet.

Meine Frau ist 44 Jahre alt und Künstlerin.
In verschiedenen Ausstellungen und Galerien quer durch Deutschland hat sie ihre Arbeiten, überwiegend thailändische Glasmalerei, ausgestellt.
Leider kann man in Deutschland von Kunst nicht leben.

Seit März 2011 bin ich nun Rentner. Zusammen mit meiner Frau bin ich von Berlin nach Thailand gereist, wo wir ein Jahr wohnen wollen. Danach werden wir wechselweise in Deutschland bzw. Thailand leben. Unser Ziel ist es, in Thailand auf unserem eigenen Grundstück ein Haus zu bauen.

Ich habe mal für den ersten Monat so einiges zusammengeschrieben und will Euch daran teilhaben lassen. Zur Nachahmung ist dies allerdings nicht zu empfehlen.

Nun ist der erste Monat, seitdem wir in Thailand sind, fast um. Jeder der mich kennt, weiß, dass Geduld nicht meine Stärke ist. Hier muss ich kräftig auf die Zähne beißen, damit ich nicht die Ruhe verliere. Hier ticken die Uhren völlig anders, als bei uns. Warum dies so ist, möchte ich an dieser Stelle nicht im Einzelnen ausführen. Es waren sehr turbulente Wochen, die sich nun etwas beruhigt haben.

Aber der Reihe nach. Nach der Ankunft in Bangkok sind wir zur Spedition gegangen, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen, die notwendig sind, damit der Container zugestellt werden kann.
In Deutschland hieß es, dass nur der Originalpass vorgelegt werden muss. Davon würde dann eine Kopie für den Zoll (Aus-/Einreisestempel) gemacht.
Von wegen, Pustekuchen, jeder Sachbearbeiter hat hier seine eigenen Ansichten. Es wurden Kopien des Hausbuchs (ähnlich wie unser Melderegister) meiner Frau benötigt. Da ich ja auf alles vorbereitet war, hatte ich selbstverständlich alle Dokumente auf meinem Notebook gespeichert. Somit konnten wir diesen Punkt abhaken.
Da ich den Container nicht nur gemietet, sondern gekauft hatte, wurden Zollgebühren für meinen Container ins Gespräch gebracht. Um dies zu errechnen, war die Angabe des Alters und des Kaufpreises des Containers erforderlich. Natürlich wurden diese Unterlagen der Spedition in Berlin schon vor Monaten übergeben, kamen aber scheinbar in Thailand nicht an. Auch diese Dokumente waren auf meinem Notebook gespeichert. Außerdem ist in der Colliliste das Label des Containers mit aufgeführt und dort ist auch das Herstellungsjahr und der Hersteller mit angegeben.

Aber warum einfach, wenn es kompliziert geht. Am 01.06.2011 hat nun das Containerschiff im Hafen von Thailand anlegt. Zusätzlich ist entgegen der Information aus Deutschland, jetzt der Pass im Original bei der Zollbehörde vorzulegen. Zwischenzeitlich haben wir ihn per Express nach Bangkok gesandt. Für die nächste Woche ist die Zollabwicklung eingeplant.

Nun zurück. Wir sind drei Tage in Bangkok geblieben. Danach holte uns die Schwester und der Bruder meiner Frau, mit einem Pickup ab. Das war auch notwendig, da wir über 80 kg Gepäck bei uns hatten. In einer von uns schon mehrmals besuchten Bungalowanlage, die einem Freund der Familie meiner Frau gehört, mieteten wir uns zu einem Sonderpreis von 400 Baht/Tag (ca. 10€) ein. Jetzt ging es auf die Suche nach einem passenden Auto.

Ein Pickup kam für mich nicht in Frage, da diese einen zu hohen Treibstoffverbrauch und nur selten eine Automatikschaltung, haben. Nach zwei Tagen Suche in verschiedenen Städten blieben wir bei einem sechs Jahre alten Honda City ZX hängen. Beim Zurücksetzen ist er leider sehr unübersichtlich.
Meine Frau hat schon einige Male aufgeschrien, da es speziell auf ihrer Seite sehr eng war. Aber dafür hat sie ja immer einige Buddhas bei sich. Bisher hat dies glücklicherweise immer geholfen.
Vom Kauf des Autos bis zum Tag der Übernahme vergingen nochmals vier Tage. Wobei alleine zwei Tage für einen Reifenwechsel benötigt wurden. Viele Telefonate und Besuche vor Ort waren erforderlich. Man konnte das Gefühl nicht loswerden, dass überhaupt kein Interesse am Verkauf vorlag. Es scheiterte immer wieder an Kleinigkeiten. Es gab nur einen Autoschlüssel, der PIN vom Autoradio fehlte, sowie das Hand- bzw. Servicebuch.
Meine Frau hatte schon aufgegeben und meinte zu mir, ich solle bezahlen, alles Weitere würde schon kommen. Aber wer mich kennt weiß, dass ich mich auf so etwas nicht einlasse und meine berüchtigte Hartnäckigkeit führte dann auch tatsächlich Erfolg.
Also zusammengefasst. Nach zähen Verhandlungen habe ich dann 350.000.- Baht bezahlt. Das sind umgerechnet ca. 9000 €. Normalerweise kostet ein solcher Wagen mit dieser Kilometerleistung um die 400.000.- Baht.

Das neue Auto
Der Neue Gebrauchte muss erst einmal zur Durchsicht

So nun hatten wir ein Auto, aber bei der ersten Durchsicht waren ein paar Dinge doch nicht in Ordnung. Als Erstes habe ich zwei neue Reifen aufziehen lassen. Danach habe ich einen Ölwechsel sowie die Überprüfung der Bremsflüssigkeit und des Kühlwassers durchführen lassen. Überall hat etwas gefehlt. Aber so ist es auch bei uns, bei vielen Autohändlern. Nach zwei weiteren Tagen hatte ich nun ein einsatzbereites Auto und war somit selbstständig und nicht mehr auf die Familie angewiesen.

Ohne Auto ist man auch in Thailand aufgeschmissen. Oder man braucht viel Zeit, um von A nach B zu kommen. In der Zwischenzeit waren wir nicht untätig, denn wir suchten ja eine Unterkunft für mehrere Monate. Auf Dauer war es in der Bungalowanlage auch zu teuer und mit 12 m² sehr klein. Bei jemandem aus der großen der Familie zu wohnen lehnte ich kategorisch ab.
Wir fanden dann ein Appartementhaus mit zusätzlich drei neuen Bungalows. Der Bungalow sollte 2800 Baht Miete/Monat kosten. Als Kaution wurden 2000 Baht verlangt. Hier hat meine Frau zum ersten Mal in Ihrem Leben einen Vertrag unterschrieben. Zusätzlich wurde dann innerhalb eines Tages eine Internetleitung gezogen. Diese war für mich sehr wichtig, um Kontakt nach Deutschland halten zu können.
Der Bungalow hat, mit Nasszelle, eine Größe von 18 m² und verfügt nur über eine sehr einfache Ausstattung. Aber etwas anderes wird man in Thailand auf dem Lande nicht finden. Ein Warmwasseranschluss war auch nicht vorhanden. Ich habe diesen dann installieren lassen.
Von der Familie haben wir dann einen neuen gebrauchten Kühlschrank, einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen und einen Ventilator gekauft. Glücklicherweise hatte der Bungalow eine Klimaanlage. Ohne könnte ich es dort nicht aushalten. Für einen Fernseher war kein Platz vorhanden. Darüber bin ich übrigens nicht traurig, da ich sowieso nichts verstehe und es ununterbrochen Werbung gibt.
In der Bungalowanlage hatten wir trotz der kleinen Fläche einen Fernseher. Da sahen wir von den großen Unwettern im Norden Thailands, in Chiang Mai und Chiang Rai. Es soll sehr große Schäden verursacht haben. Wenn man die Bilder sah, sie wurden auch in Deutschland gezeigt, konnte man dies erahnen.
Bei uns gab es auch fast jeden Tag, trotz großer Hitze, kräftige Niederschläge und Gewitter. Da diese in den Abend- bzw. in den Nachtstunden waren, war uns dies gleichgültig.

Zwischenzeitlich haben wir mehrmals unser Grundstück besucht und die Frage aufgeworfen, wo der Container, den wir als Gartenschuppen nutzen wollten, denn stehen sollte.
Durch bauliche Änderungen in der Nachbarschaft, in den letzten Jahren, war es nicht mehr möglich den Container auf den vorgesehenen Platz zu stellen. Auch die Autokranfirma, die die Abladestelle besucht hatte, meinte es wäre nicht ausreichend Platz vorhanden. Meine Frau nahm dies als Gegebenheit hin und fragte mich nun, was zu tun sei. Ich schlug vor, den Container auf dem Grundstück ihres kleinen Bruders zwischenzulagern.
Die Zeit drängte, da noch ein Fundament erstellt werden musste. Der kleine Bruder war davon nicht begeistert. Da es eine einfach und klar geäußerte Ablehnung bei Thais nicht gibt, konnte ich dies nur an seinen Gesten erahnen. Ausgesprochen wurde dies hingegen nicht. Immer wieder hörte ich den Satz „nur keine Sorge, wir machen das schon“. Meine Einwände wurden ignoriert.
Durch einen Zufall sah ich auf einen unseren vielen Fahrten einen Autokran. Wir hielten ihn an und sprachen mit dem Fahrer über unser Problem. Er meinte nur, dass es gehen könnte. Und dann ging es schnell. Der Kranwagenfahrer wurde von uns am nächsten Tag abgeholt und auf unser Grundstück gebracht. Nach endlosen Diskussionen, von denen ich natürlich nichts verstand, zeigte er die Lösung auf.
Es müssten nur etliche Veränderungen am Grundstück vorgenommen werden, dann würde es funktionieren. Nachdem ich nun verstand, wie die Lösung aussehen sollte, konnte ich dem auch zustimmen. Der Preis für einen halben Tag sollte dann bei 5000 Baht liegen. Ein akzeptabler Preis. Wir sollten nur rechtzeitig Bescheid geben, wann der Container kommen würde.
Nun dachte ich, nachdem das Problem gelöst wäre, würde man mit der Umsetzung beginnen. Pustekuchen, meine Einwände wurden immer gleich beantwortet mit "nur keine Sorge, wir machen das schon“. Da dies aber nicht geschah, sagte ich meiner Frau, dass wir dann am nächsten Tag nach Nordthailand fahren würden.
Zuerst lehnte Sie dies entschieden ab. Ein Zufall half mir, meine Frau umzustimmen. Meine Frau und ihre jüngste Schwester zerstritten sich fürchterlich, worauf meine Frau nichts wie weg wollte. Sie wollte mit Ihrer Familie nichts mehr zu tun haben. Da bot sich doch eine Reise nach Nordthailand gut an. Und schon wurde aus dem „Nein“ ein „Ja“. Allerdings nur für 3-4 Tage. Da sie nun mit Ihrer Familie nichts mehr zu tun haben wollte, wollten wir uns Häuser im Norden Thailands ansehen. Im Internet hatte sie ja schon von Berlin aus, einige Objekte ausgesucht. Wir fuhren also nach Chiang Mai. Da meine Frau meinte, dass Sie ja dort viele Jahre studiert hätte, würde Sie die anvisierten Objekte schon finden. Leider hatte Sie nicht berücksichtigt, dass die Zeit nicht stehen geblieben war und sie Chiang Mai bereits vor über 15 Jahren verlassen hatte. Plötzlich gab es Straßen, die es vorher dort nicht gab. Zusammengefasst bedeutete dies, dass sie bis zu sechs Mal telefonieren musste, bis wir die entsprechenden Objekte überhaupt finden konnten.
Leider war kein Objekt dabei, dass unseren Ansprüchen genügt hätte. Oder aber die Objekte waren einfach völlig überteuert und standen dementsprechend teilweise schon Jahre leer. Thais lassen ihre Häuser lieber über viele Jahre leer stehen, als das Sie von ihren überhöhten Preisen abrücken würden.

Während wir in Chiang Mai waren, haben wir für unser Auto eine Vollkaskoversicherung (1.Klasse) abgeschlossen, da die einfache staatliche Pflichtversicherung keinen Sachschaden abdeckt. Sie kostet im Jahr allerdings auch nur 600 Baht (15€). Die Vollkaskoversicherung hingegen kostete 16000 Baht/Jahr und deckt den Sachschaden beim Unfallgegner, wie auch am eigenen Fahrzeug ab. Zur Unfallaufnahme steht rund um die Uhr, ein Agent des Versicherungsunternehmens bereit. Er ist in kürzester Zeit vor Ort. Er übernimmt dann alle weiteren Formalitäten, wie z.B.die Bezahlung einer Kaution bei der Polizei (bis 100000 Baht) und vieles mehr. Nach Abschluss dieser Versicherung konnte ich ruhiger fahren.

Übers Internet hatte ich schon von Berlin aus etliche Kontakte mit Deutschen in Chiang Mai geknüpft. Diese wollte ich durch persönliches Kennenlernen intensivieren. Dazu bot sich eine Geburtstagsfeier an, zu der wir kurzfristig eingeladen wurden.
Auf dieser Geburtstagsfeier lernte ich leider nur drei Deutsche kennen. Zwei Deutsche waren leider aus unterschiedlichen Gründen nicht gekommen. Es kam zu einem regen Gedankenaustausch, wobei wir nicht immer auf einer Wellenlänge lagen. Aber ich nahm wenigstens die Erkenntnis mit, den Hauskauf in Chiang Mai zu unterlassen und erst mal für ein Jahr oder länger ein Haus nur zu mieten. Von dieser Vorstellung war meine Frau allerdings überhaupt nicht zu begeistern. Das viele Geld, also die Miete, sei verloren. Eine andere Meinung war nicht zugelassen. Wir besuchten aber trotzdem eine sehr schöne Anlage. Hier waren wir beide erstaunlicherweise sehr angetan.
Bei den Kaufpreisen der Häuser stockte uns beide der Atem. Sie lagen weit über unserem möglichen Budget.
Ans Vermieten wollten die Verkäufer aber nicht so richtig heran. Hier half uns dann ein Deutscher, den wir auf der Geburtstagsfeier kennengelernt hatten. Er kannte eine Eigentümerin, die etliche Häuser in dieser Anlage gekauft, mit Möbeln versehen hatte und nun vermietete. Nach zwei Tagen stand aber fest, dass zurzeit kein Haus leer stand und die neuen Häuser noch nicht fertig waren. Der Fertigstellungstermin für die neuen Häuser sollte in 3-4 Monaten, nach Thaizeitrechnung, sein.

Damit war für uns entschieden, dass wir abreisen und nach Chiang Rai fahren würden. Hier hatte ich ein interessantes Objekt gefunden.
Zudem sagte mir Chiang Rai mehr zu. Es ist, eine kleinere Stadt mit ca. 60 000 Einwohnern, sehr grün und noch etwas kühler als Chiang Mai. Es ist dort beschaulicher und ruhiger als in Chiang Mai.
Wir wollten uns in ein Hotel, welches wir bereits vor sechs Jahren zuletzt besucht hatten, einquartieren. Aber wieder Pustekuchen, das Hotel wurde gerade abgerissen. In der Nähe kannten wir ein Apartmenthotel, welches uns das letzte Mal schon positiv aufgefallen war. Hier war dann tatsächlich auch noch ein Zimmer frei.
In diesem Zusammenhang muss ich sagen, dass uns sehr wenige Ausländer (Farangs) über den Weg gelaufen sind. Evtl. lag dies daran, dass gerade keine Reisezeit war.
Die Fahrt von Chiang Mai nach Chiang Rai war sehr anstrengend. Für 160 km benötigten wir 3,5 Stunden. Die Fahrt ging überwiegend durch bergiges Gebiet, über schlechte und kurvenreiche Straßen.
Wir waren erschöpft, sodass wir an diesem Tag nichts Weiteres unternommen haben.
Am nächsten Tag haben wir das Objekt, welches einem Niederländer gehört, besichtigt. Für meine Frau war es am Anfang sofort ein Horror, da sie im Wasser eine Schlange gesehen hatte. Die Klappen waren danach sofort unten. Das Haus lag sehr idyllisch und war gut im Schuss. Der Kaufpreis war zwar über unserem Budget, der Besitzer signalisierte allerdings Verhandlungsbereitschaft. Hier hätte man sofort einziehen und wohnen können. Es war alles vorhanden, was in dieser Form wirklich selten der Fall ist. Aber aus oben genanntem Grund (Schlange) war das Objekt uninteressant.
Wir fuhren wieder ins Hotel zurück, um am nächsten Tag Richtung Sukhothai zu fahren. Auf dem Weg dorthin war der Besuch bei einem weiteren Deutschen vorgesehen. Die Fahrt nach Sukhothai war genauso beschwerlich, wie die Fahrt von Chiang Mai nach Chiang Rai, allerdings mehr als das doppelt so weit. Der Besuch bei dem Deutschen hat uns nicht weitergebracht. Wir besichtigten sein soeben neu gebautes Riesenhaus mit ca. 400 m² Fläche, für 2 Personen, mitten in der Walachei. Das einzig Erhellende war ein geräuchertes Stück Schinken aus der Heimat. Kurz vor Beginn der Dunkelheit machten wir uns auf das letzte Stück des Heimwegs und fielen dort angekommen, dann sehr müde ins Bett.

Der nächste Tag war dann zum Ausruhen gedacht. Hier ließ ich aber nicht locker, denn so langsam ging meine Geduld zu Ende, da immer noch nicht klar war, was meine Frau wollte. Es gab viele Varianten, aber nichts Konkretes.
Natürlich hat sich in der Zwischenzeit auf unserem Grundstück auch nichts getan. Ich ließ ihr Zeit bis zum nächsten Tag.
Um es kurz zu fassen, sie rang sich durch, auf unserem Grundstück ein Haus zu bauen. Da sich dort immer noch nichts getan hatte, musste ich meine bekannte Art einsetzen, damit sich doch noch irgendwann einmal etwas bewegt. Zumal die Nachricht kam, dass der Container schon drei Tage früher in Thailand ankommen würde.
Wieder ging der Weg zum kleineren Bruder. Es zeichnete sich ab, dass der Platz doch nicht richtig geeignet war. Also wieder zurück zu unserem Grundstück und noch einmal ausführlich diskutiert.
Aber dabei kam auch nichts heraus. Wer mich kennt weiß, wie ich dann reagiere. Und plötzlich kam richtig Bewegung in die Angelegenheit.

Innerhalb einer Stunde war die thailändische Planierraupe da und nach drei Stunden war dieses Problem gelöst (Kostenpunkt mit Trinkgeld 600 Baht = ca. 14€).

thailaendische Planierraupe
Ein Traktor dient als Planierraupe

Der Autokran konnte nun die Entladung des Containers vornehmen. Allerdings war damit immer noch kein Handstreich für ein Fundament erledigt worden, damit der Container auch akkurat hingestellt werden konnte. Als der Satz „nur keine Sorge wir machen das schon“ fiel, habe ich sehr schroff reagiert. Das hat wohl gewirkt. Plötzlich wie aus dem Hut gezaubert, fiel das Wort “Autoreifen”. Eine endlose Diskussion, ich glaube das ganze Dorf hat seinen Senf dazu beigetragen, begann. Irgendwann einmal warf ich ein, dass dies mit vier Reifen nicht funktionieren würde, da sich der Container verziehen würde und sich somit später die Türen nicht öffnen lassen würden. Dafür hatte man dann auch eine Lösung.

LKW Reifen als Fundament
6 oder 8 Reifen

Es sollten LKW–Reifen genommen werden, die größer wären. Und wieder fing eine endlose Diskussion an. Dieser Idee stimmte ich zwar zu, bestand aber auf acht Reifen. Wieder ging die Diskussion von vorne los. Aber alle Diskussionen nützten nichts, da ich auf acht Reifen bestand.

Der Tag war rum und nichts geschah. Am nächsten Morgen fuhren wir dann los, um acht alte LKW-Reifen gleicher Größe zu organisieren. Hier muss ich sagen, dass mein Schwager Gott und die Welt kennt und genau weiß, wo man was bekommt. Für die acht Reifen haben wir zusammen 350 Baht bezahlt (ca. 8 €). Mit zwei Mal fahren waren diese dann auch schnell auf dem Grundstück. Meine Frage was denn nun weiter passieren würde, wurde nun endlich nicht mehr mit der bereits mehrmals zitierten Floskel beantwortet, sondern damit, dass im Dorf jemand wäre, der die Arbeit machen würde, aber er gerade bei seiner Mittagspause wäre. Also gönnten auch wir uns eine Pause und tranken Cola und Wasser. Als nach zwei Stunden allerdings immer noch nichts passierte war, wurde ich wieder ungeduldig. Dies nützte nichts, der Mann hätte eben immer noch Pause. Nach der dritten Stunde platzte dann selbst einem Thai der Kragen und er suchte im Dorf einen Anderen, der diese Arbeit ausführen sollte.
Nach einer weiteren Stunde wurde dieser dann tatsächlich auch gefunden. Er schaute sich alles an und es begann wieder eine sehr lange Diskussion, ob es nun sechs oder acht Reifen sein sollten. Aber in meiner "Sturheit“ bestand ich auf acht Reifen.

So war dann der Tag gelaufen und am Abend fuhren wir wieder zu unserem Bungalow, mit der Erkenntnis, dass morgen früh die Arbeiten beginnen sollten.

Eine Definition, was früh ist, war nicht zu bekommen. Also standen wir am nächsten Morgen, nach dem ersten Hahnenschrei auf. Wir hatten ja bewusst keinen Wecker eingepackt und wollten auch keinen kaufen. Jetzt musste noch Zement, Sand und Kies beschafft werden und das noch von verschiedenen Händlern. Nach gut einer Stunde war dies erledigt. Meine Frage, wann denn der Sand und Kies angeliefert würde, konnte nicht beantwortet werden. Thais fragen nie konkret und antworten dementsprechend auch nie konkret.
Zur Sicherheit kaufte ich mir im Baumarkt zwei Messwerkzeuge (Roll-Maßbänder). Als wir dann auf dem Grundstück waren, mussten wir uns erst mal in Geduld üben. Es geschah nichts. Also löschten wir erst mal wieder unseren Durst.
Gegen Mittag kam plötzlich Bewegung in die Sache. Fünf Frauen und drei Männer kamen mit Handwerkszeug, Behältern sowie einer Schubkarre an. Wie von Geisterhand waren auch plötzlich viele Dorfbewohner da. Und wieder begann eine endlose Diskussion. In Wortfetzen verstand ich sechs oder acht Reifen. Dem Polier war es dann wohl zu viel, denn er wollte anfangen. Hierbei kam zum ersten Mal die Frage auf, wie groß und wie schwer der Container wäre. Man beachte hierbei die vielen Diskussionen im Vorfeld. Meine Frau übersetzte ihm meine Antwort.
In der Zwischenzeit, unbemerkt von uns, war dann der Sand und der Kies angeliefert worden. Der Zement war schon da.
Der Polier steckte nun die acht Punkte ab, an denen die Reifen liegen sollten. Der Boden wurde etwas geebnet und dann folgte Kies. Während dieser Zeit haben die Frauen die erste Mischung aus Sand, Kies und Zement angerührt.
Als die Reifen nun lagen, habe ich meine Rollbänder geholt und zusammen mit dem Polier nachgemessen. Mich traf der Schlag, denn statt einer Breite von 2,40 m wurden von mir 2,00 m gemessen. Ich fragte meine Frau, was sie dem Polier gesagt hätte. Sie sagte 2,40 m breit und
6 m lang. Also wurde zusammen mit dem Polier das richtige Maß hergestellt und die vier Eckpunkte entsprechend angepasst.
Während dieser Aktion wurde es sehr ruhig. Vorher hatten ja noch viele Dorfbewohner ausführlich diskutiert. Immer wieder fiel das Wort „Farang„. Aber alle strahlten, als ich "OK" sagte.
Jetzt herrschte emsiges Treiben und die ersten Reifen wurden mit der Mischung aus Sand, Kies und Zement gefüllt. Hier sei angemerkt, dass die Frauen schwer arbeiteten, während die Männer viel auf der „faulen Haut„ lagen.
Plötzlich kam meine Frau angelaufen und sagte, dass wir Sand, Kies und Zement besorgen müssten. Ich fragte, warum dies erst jetzt bemerkt würde und wer die Angaben für die Menge gegeben hätte. Also die Menge kam vom Polier, das andere wurde nur mit Kopfschütteln quittiert. Also fuhren wir wieder nach Sukhothai und bestellten die gleiche Menge noch einmal. Meine Frau meinte, dass ich die zwei Sack Zement hinten im Auto mitnehmen sollte. Damit war ich allerdings überhaupt nicht einverstanden. Das Ende vom Lied war, dass er mit dem Sand und Kies mitgeliefert werden sollte. Die Frage, wann denn nun geliefert würde, wurde wie üblich beantwortet.
Man kann nur mit dem Kopf schütteln. Wir fuhren in der Zwischenzeit Tanken und holten Getränke. Als wir wieder auf unserem Grundstück waren, machten die Arbeiter gerade Pause. Was sollten Sie auch sonst tun. Aber sehr zu meinem Erstaunen, kurze Zeit später kam der LKW mit dem bestellten Baumaterial. Und wieder kam Bewegung auf. Die Frauen mischten die nächste Mischung Beton an, während die Männer noch nicht so weit waren.
Nach knapp zwei Stunden waren alle Reifen mit der Mischung gefüllt und ich nahm zusammen mit dem Polier noch eine Maßkontrolle vor.
Es passte und alle strahlten. Die Arbeiter sammelten Ihre Utensilien wieder zusammen und verließen das Grundstück.

Mit Beton ausgegossene LKW Reifen
Es klappt doch alles ;-)

Der Umzugscontainer kommt

Fortsetzung Teil 2

Wir fingen an, den Baudreck von der Straße zu räumen. Wir wollten der Nachbarschaft zeigen, dass wir Sauberkeit sehr schätzen. Nachdem dies erledigt war, fuhren wir nach Hause, allerdings nicht ohne vorher noch etwas zu essen.
Zuhause angekommen erwartete uns der nächste Schock. Wir hatten, als wir wegfuhren, versäumt den Tisch von Speiseresten zu säubern. Dies hatten die Ameisen sofort ausgenutzt und hatten eine regelrechte Ameisenautobahn gebaut. Es wimmelte auf dem Tisch nur so von Ameisen. Also ging es erstmals ans Reinigen. Ich suchte im Internet nach Abwehrmaßnahmen, gegen Ameisen.
Dabei musste ich berücksichtigen, dass meine Frau als Buddhistin das Töten von Tieren ablehnt. Es könnte ja ein Mensch aus einem früheren Leben dabei sein. Das einzig Brauchbare unter den Artikeln war der Hinweis auf Zimt. Mein Übersetzer gab als Übersetzung zu Zimt „?????“ aus. Nun habe ich meiner Frau erklärt, dass wir morgen unbedingt Zimt einkaufen müssten. Gesagt, getan. Am nächsten Morgen sind wir dann losgefahren, um Zimt zu kaufen. Zurück in unserem kleinen Bungalow verstreuten wir nun überall Zimt. Wir gingen danach essen.

Wegen der großen Hitze schlug ich vor, zu unserem Grundstück zu fahren und den Beton mit Wasser zu übergießen. Natürlich kam sofort der Einspruch, in Thailand bräuchte man dies nicht. Unbeirrt fuhr ich trotzdem aufs Grundstück und beharrte aufs Wässern. Aber so einfach war meine Frau nicht zu überzeugen. Es mussten erst noch Andere befragt werden.
Glücklicherweise waren die Arbeiter, die vorher die Reifen mit Beton gefüllt hatten, nur ein paar Häuser weiter am arbeiten. Also nichts wie hin und fragen. Wobei das Fragen bei Thais mehr als schwierig ist. Nach einer längeren Diskussion kam Sie zurück und wir fuhren zurück um den Beton zu wässern. Meine Frau stimmte zu, dies noch eine Woche lang so zu machen. Einer der Arbeiter hatte dies wohl auch so geäußert.
Die einschlägige Literatur sagt, dass man z. B. bei einem Fundament, je nach Dicke, bis zu vier Wochen wässern muss, um die entsprechende Aushärtung zu erreichen. Außerdem sollte frühestens nach zwei Wochen das Fundament belastet werden. Das heißt, vorher sollte man mit dem Mauern der Wände nicht beginnen. Da es in der Woche auch geregnet hatte, mussten wir das Wässern nur noch an drei Tagen vornehmen.

Da ich von Bangkok, wegen unseres Containers, noch keine weiteren E-mails bekommen hatte, schrieb ich eine E-mail und bat darum den letzten Stand der Dinge zu erfahren. Kurze Zeit später kam dann die Antwort in Englisch. Nachdem mehrere Übersetzungsprogramme mir einen nicht definierbaren Text ausgespuckt hatten, schrieb ich zurück, dass ich den Text nicht verstehen würde. Postwendend kam der gleiche Text noch einmal.

Also es hieß in dem Text „dass Anfang nächster Woche K. Lin habe Ihr Reisepass im Original. Sie nehmen ihren Pass und mit unseren Kerl auf Ausgleichsdatum gehen.“

Interpretiert habe ich daraus, dass Anfang nächster Woche K. Lin mit dem Pass bei DB-Schenker erscheinen solle und sie dann zusammen mit einem Mitarbeiter dieser Firma zum Zoll gehen müsste.

Am Montag den 06.06.2011 kam dann eine E-mail, dass heute die Zollabwicklung erledigt würde und Morgen zwischen 9-10 Uhr der Container auf unserem Grundstück eintreffen würde.

Übrigens hat der Zoll zusammen mit dem Mitarbeiter von DB-Schenker und K. Lin den Container geöffnet und an zwei Stellen herum gestochert. Damit waren die Zollformalitäten erledigt. Die Abladung mit Kran sollte DB-Schenker übernehmen. Es wurde noch um die Rückmeldung gebeten, wem der Schlüssel nach der Zollabwicklung übergeben werden sollte. Dies habe ich sofort damit beantwortet, dass K. Lin den Schlüssel bekommen solle.
Aber in meinem Kopf gingen sofort die Alarmglocken an. Denn in dem Vertrag mit DB-Schenker war klar geregelt, dass die Anlieferung bis zum Grundstück durch DB-Schenker erfolgen würde. Das Abladen wiederum in unserer Regie bliebe, aber eine Rückmeldung mindestens sieben Tage vor dem Eintreffen auf dem Grundstück durch Telefon oder Email erfolgen würde.
Diese Zeit war auch nötig, da immerhin noch ein entsprechendes Unternehmen von uns gesucht werden musste. Als ich meiner Frau die Nachricht übermittelte, dass morgen der Container auf unserem Grundstück eintreffen würde, brach bei ihr Panik aus. Ich versuchte sie dahingehend zu trösten, dass wir damit 5.000 Baht sparen würden. Aber dies half nur sehr wenig. Hektisch führte sie mehrere Telefonate. Überwiegend mit K. Lin in Bangkok.
Da ich soviel wie nichts verstand, hielt ich mich im Hintergrund, zumal es jetzt doch eigentlich zu unseren Gunsten geregelt war. Aber meine Frau konnte sich nicht beruhigen.
Erschwerend kam noch der Anruf des Autokranunternehmens aus Phitsanulok hinzu. Der Mitarbeiter dieser Firma wollte sich die Zufahrt zum Grundstück ansehen und wissen, ob die Abladung des Containers tatsächlich problemlos möglich wäre. Meine Frau gab ihm die entsprechende Auskunft.
Gut zwei Stunden später kam der Rückruf, der völlig unbefriedigend ausfiel. Sinngemäß sagte man, dass man nur einen großen Autokran hätte und dass dadurch die Straße beschädigt würde und wir dann für die Schäden aufkommen müssten. Es war aussichtslos meine Frau davon zu überzeugen, dass wir für Schäden nicht aufkommen müssten, da wir überhaupt kein Vertragsverhältnis mit der Autokranfirma hätten. Mit Verträgen kennt Sie sich eben überhaupt nicht aus. Es sei schließlich unser Container. An dieser Stelle hatte ich genug und brach die Unterhaltung ab, was wiederum meine Frau verärgerte. Aber dies war mir in diesem Augenblick gleichgültig.
Wieder fing meine Frau an, hektisch zu telefonieren. Zwischendurch kam noch ein Anruf von DB-Schenker. Sie hatten demnach von der Autokranfirma in Phitsanulok keine ausreichende Zusage erhalten. Offensichtlich ging es darum, ob wir eine Autokranfirma in Sukhothai kennen würden. Meine Frau gab ihnen eine Telefonnummer. Wir hatten immerhin schon eine Firma fest im Visier. Kurz vor 17.00 Uhr kam nun die Nachricht von DB-Schenker, dass morgen um 13.00 Uhr der Autokran auf unserem Grundstück eintreffen würde. Es wurde noch darauf hingewiesen, dass dafür Sorge zu tragen sei, dass das Grundstück auch bei Regen befahrbar sei.
Dieser Hinweis war sehr nützlich, denn es hatte schon zwei Tage lang zwischenzeitlich heftig geregnet. Nach dem Regen war ein Begehen des Grundstücks kaum noch möglich. Wenn überhaupt nur in Gummistiefel. Befahrbar war es keinesfalls. Diese Nachricht übermittelte ich nun meiner Frau und sagte ihr, wenn Sie mit Buddha sprechen würde, solle sie ein gutes Wort einlegen, dass es heute und morgen nicht mehr regnen würde. Vorgegriffen sei erwähnt, dass dies leider nicht funktioniert hat, denn es regnete doch in der Nacht.
Zwischendurch sagte ich meiner Frau, dass sie ihre Schwester anrufen möchte und ihr mitteilen solle, dass am nächsten Morgen der LKW mit dem Container eintreffen würde und dieser auf keinen Fall zum Grundstück fahren solle. Es müsse erst der Autokran und erst dann der LKW mit dem Container zum Grundstück fahren.
Als Ablieferungsadresse des Containers hatten wir die Adresse ihrer Schwester angegeben. Dieser Standort war nur 300 Meter von unserem Grundstück entfernt. Meine Frau war an diesem Abend nicht mehr zu beruhigen. Sie führte noch etliche Telefonate. Es ging wohl immer um das gleiche Thema.
Irgendwann sagte sie mir, dass der Container nun um 5.00 Uhr eintreffen würde. Ich sagte ihr, dass dies doch uninteressant sei, da der Autokran den Zeitpunkt des Abladens bestimmen würde und dieser Termin auf 13.00 Uhr festgesetzt sei. Außerdem glaubte ich nicht, dass der LKW mit dem Container schon um 5.00 Uhr eintreffen würde. Dies war meiner Meinung nach, aufgrund der Entfernung und der Fahrzeit, theoretisch unmöglich. So in einem Nebensatz sagte sie, dass der Schlüssel für den Container dem Fahrer übergeben würde. Da kochte ich innerlich, denn sie hatte mir in Bangkok vorgeworfen, dass ich den Schlüssel DB-Schenker übergeben hätte, ohne dass dieser dort gebraucht würde. Meine Erklärung, dass das Büro den Schlüssel für den Zoll benötigen würde, wurde mit dem Satz weggewischt, dass ich doch wissen müsste, dass die Thais stehlen würden (meine Frau sagt dazu =zapp-zerapp). Stehlen gibt es ja nicht im Thai. Als ich ihr sagte, dass ich per Email DB-Schenker die Mitteilung gab, dass der Schlüssel an K. Lin übergeben werden solle, ging die Telefoniererei schon wieder los. Aber es war schon zu spät. Den Schlüssel hatte zwischenzeitlich der Fahrer bekommen.
Nun kam bei mir innerlich Schadenfreude auf, denn ich hatte ja auf ihren Vorwurf aus Bangkok reagiert und sie hatte genau entgegengesetzt gehandelt. Ich sagte ihr nur, dass der Fahrer jetzt genug Zeit hätte, um den Container unterwegs unbeobachtet zu öffnen. Ihre Trauermine ließ mich dann doch noch schmunzeln.

An diesem Abend gingen wir ohne zu essen schlafen. Ein sehr ungewöhnlicher Zustand für Thais. In dieser Nacht haben wir beide sehr unruhig geschlafen. Natürlich bekamen wir auch mit, dass es in der Nacht regnete.

Mit dem ersten Hahnenschrei sind wir dann aufgestanden. Heute sollte ja der große Tag sein, an dem der Container endlich auf unserem Grundstück in Thailand ankommen sollte.
Durch die Gewissheit angetrieben, dass unser Grundstück nicht zu befahren sei, waren wir in kürzester Zeit bei unserem Grundstück, ohne vorher was zu essen. Das will was heißen.

Von einem LKW mit Container war weit und breit nichts zu sehen. Nach meiner Überschlagsrechnung war dies auch nicht anders zu erwarten. Es war gerade mal 8.00 Uhr morgens. Wir gingen kurz zu ihrer Schwester um das zu wiederholen, was gestern schon telefonisch besprochen wurde. Der LKW mit dem Container dürfe erst nach dem Autokran auf das Grundstück.
Zwischenzeitlich hatte meine Frau den Mann mit der Planierraupe angerufen und ihn gebeten den oberen Teil des nassen Bodens wegzuschieben, damit später eine Entladung erfolgen könnte.
Diesen Tipp hat sie wohl von ihrem Bruder bekommen. Entweder hatte meine Frau Glück oder der Mann mit der Planierraupe hatte zurzeit keine anderen Aufträge. Jedenfalls war er innerhalb einer halben Stunde mit seinem Gefährt da. Er wohnte ja nur am anderen Ende des Dorfes. Nach ausführlicher Diskussion, wobei sich auch noch der inzwischen eingetroffene Bruder beteiligte, ging es ans Werk. Es waren nur wenige Zentimeter lehmiger Boden die abgetragen werden mussten. Aber der Mann blieb mit seinem Gefährt auf dem Grundstück. Wahrscheinlich wollte er sich die Entladung des Containers ansehen.

In der Zwischenzeit war es 11.00 Uhr, aber der Container war immer noch nicht eingetroffen. Dafür legten jetzt alle eine Essenspause ein.
Als das Handy meiner Frau klingelte und sie kurze Zeit später das Gespräch beendete, wurde sie hektisch und sagte, der LKW sei unterwegs und sie müsste schnell zur Hauptstraße. Sie lief schnell davon. So etwas habe ich seit über zehn Jahren noch nicht bei meiner Frau erlebt. Ich lief ihr hinterher, wobei ich durch meine Behinderung etwas länger brauchte, um sie dann auf der Hauptstraße einzuholen. Meine Frage, wo der Lkw denn bliebe, wurde von ihr damit beantwortet, dass der LKW noch nicht vorbeigefahren sei. Es sei verabredet gewesen, dass sie ihm zuwinke. Als sie mit dem Fahrer dies verabredete, war er schon an einem Punkt, wo er eigentlich hätte anhalten sollen. Aber er ist natürlich weitergefahren, mit der Hoffnung das meine Frau ihm zuwinken würde. Im nächsten Ort angekommen, kamen ihm dann doch noch Bedenken und er telefonierte wieder mit meiner Frau. Sie sagte ihm, dass er umdrehen solle, da er schon zu weit gefahren sei.

Umzugscontainer
Der LKW mit dem Container aus Bangkok

Nach einer Weile sah ich am Horizont den LKW mit unserem Container. Ich gab ihm durch Zeichen zu verstehen, dass er sich äußerst links halten solle, und ließ ihn dann anhalten. Meine Frau gab ihm zu verstehen, dass er sich noch etwas gedulden müsse, bis der Autokran einträfe. Zwischenzeitlich besorgte ich ihm bei meiner Schwägerin kaltes Wasser. Dankend nahm er es entgegen. Wir gingen jetzt wieder zu unserem Grundstück zurück und warteten dort auf das Eintreffen des Autokrans. Meiner Frau wurde am Telefon bestätigt, dass der Autokran bereits unterwegs sei. Von der Entfernung her hätte er in gut 30 Minuten eintreffen müssen.

Zwischenzeitlich äußerte meine Frau Bedenken. Die Autokranfirma in Phitsanoluk fordere eine Bezahlung, da sie als Erste den Auftrag erhalten hätten. Dies ließ mich innerlich schmunzeln. Ich wandte ein, dass nicht wir, sondern die Firma DB-Schenker der Auftraggeber seien. Die Firma solle sich daher auch mit DB-Schenker auseinandersetzen. Die Bedeutung die von Verträgen ausgehen scheint man in Thailand oft nicht zu verstehen.

Wir gingen wieder zur Hauptstraße und warteten bei ihrer Schwester auf das Eintreffen des Autokrans. Ihre Schwester wohnt unmittelbar an der Hauptstraße, die gleichzeitig von den Thais als Rennstrecke benutzt wird. Insbesondere von den Kleinkrafträderfahrern. Selbst die Überlandbusse donnern mit Vollgas die Straße entlang, was das Zeug hergibt. Nicht selten wird hier 100 km oder noch schneller gefahren. Dazu muss man bedenken, dass auf dieser Straße, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Fahrräder sowie auch alle anderen erdenklichen Fahrzeuge, sowie auch Fußgänger unterwegs sind. Zudem ist die Straße in einem miserablen Zustand. Da die Verkehrsteilnehmer in Thailand oftmals die Benutzung von Autospiegeln oder gar Blinker vermeiden, kann man sich bildhaft vorstellen, was bei ungünstiger Konstellation so alles passieren kann. Die größte Unsitte ist, wenn Motorräder oder PKWs mit hoher Geschwindigkeit auch noch links überholen.

Der LKW–Fahrer mit unserem Container reparierte zwischenzeitlich seine auf dem Dach installierte Klimaanlage. Aber bevor diese Reparatur abgeschlossen war, traf der Autokran ein.
Zusammen sind wir dann alle zu unserem Grundstück gelaufen. Der LKW-Fahrer und die beiden Leute vom Autokran unterhielten sich angeregt auf diesem Fußmarsch. Der Chef des Autokrans war mit den Vorbereitungen zufrieden.
Kurze Zeit später gingen der LKW-Fahrer und die zwei Leute zurück zu ihren Fahrzeugen, um diese auf das Grundstück zu fahren. Es war schon ein erhebender Augenblick, dass nach so langer Zeit der Container endlich auf unser Grundstück, auf den vorbereiteten Platz zurollte.
Der Autokran und der LKW nahmen jeweils ihre Plätze ein, damit die Entladung beginnen konnte. Es ging alles sehr ruhig vonstatten. Der Autokran fuhr seine Stützen aus. Zwischenzeitlich kletterte ein Mitarbeiter auf den LKW und dann auf den Container, um zu sehen, welches Anhebemittel benötigt würden. Der Autokranfahrer, in seiner Person der Chef des Unternehmens, suchte die Seile zum Anheben zusammen, rief dann noch seinem Mitarbeiter irgendetwas zu, was dieser allerdings nicht verstand. Also musste der Chef selbst über den LKW auf den Container klettern. Kurze Zeit später kletterte er wieder nach unten und kramte in seiner Werkzeugkiste, bis er das Richtige gefunden hatte. Er warf seinem Mitarbeiter ein paar Befestigungsteile zu. Dieser schraubte sie an den vier Eckpunkten am Container ein. Währenddessen hingen am Autokran die Hebeseile und er fuhr seinen Ausleger in die Höhe und schwenkte ihn über den Container. Der Mitarbeiter befestigte nun den Container daran. Aber mit der ausgeführten Arbeit war der Autokranfahrer immer noch nicht zufrieden. Er rief seinem Mitarbeiter irgendetwas zu. Daraufhin änderte der Mitarbeiter noch etwas an der Befestigung, bis sein Chef dann endlich zufrieden war.

Abladen des Containers
Nun kann der Container endlich abgeladen werden

Nun begann der Kran mit dem Anheben des Containers, bis die Hebeseile gespannt waren. Jetzt kam der wichtigste Punkt beim Entladen. Würde der Container beim Anheben gerade hängen? Es kam, wie es hätte nicht passieren dürfen. Beim Anheben verkantete sich ein Haltebolzen des LKW´s am Container. Der LKW wurde dadurch einen halben Meter mit in die Höhe gehoben. Versuche den verkanteten Haltebolzen freizubekommen schlugen fehl. Also musste der Container noch einmal abgesetzt werden. Jetzt wurde versucht, mit einem Hammer den Haltebolzen am LKW freizubekommen. Nach ein paar Hammerschlägen war nun der Haltebolzen frei und es konnte ein zweiter Versuch gestartet werden.

Zwischenzeitlich hatte sich das ganze Dorf in einigem Abstand versammelt. Es wurde rege diskutiert. Es muss sich wohl wie ein Lauffeuer verbreitet haben, dass auf dem Faranggrundstück etwas passiert. Alle diese Dorfbewohner kannten aus ihrem bisherigen Leben nicht einen Container. Woher auch. Ich sagte meiner Frau, sie solle auf die Dorfbewohner zugehen und sie bitten einen größeren Abstand zu halten. Wenn ein Hebeseil bei dieser Aktion reißen würde, würde es völlig unberechenbar durch die Gegend schnellen. Dies könnte dann immerhin zu schwersten Verletzungen führen.

Im zweiten Versuch gelang das Abladen dann nahezu mühelos. Langsam schwenkte der Autokran mit dem Container zur Seite und stoppte, damit der LKW-Fahrer sein Fahrzeug aus dem Schwenkbereich herausfahren konnte. Während dies geschah, kam meine Frau und ihrem Bruder ganz aufgeregt angerannt. Der Abstand der Autoreifen sei viel zu groß und der Container würde somit nicht darauf passen. Ich beruhigte sie und wies darauf hin, dass der Container 6 m lang und 2,40 m breit sei und er somit auf die Autoreifen passen würde. Die Maße konnte ich nach all den Jahren im Schlaf auswendig aufsagen.

Abladen des Containers
Das sieht doch ganz gut aus

Nachdem nun der LKW außerhalb des Schwenkbereichs geparkt hatte, setzte der Autokran seine Arbeit fort. Vorsichtig schwenkte er weiter, bis er kurz vor dem Aufsetzen auf den acht mit Beton aufgefüllten Autoreifen war.
Schnell waren ein paar Helfer zugegen um den Container in die genaue Position auszurichten. Nach meinem Kopfnicken wurde der Container aufgesetzt.
Natürlich passte er genau. Die ganze Aktion hatte noch nicht einmal eine Stunde gedauert. Meiner Frau konnte man die Erleichterung förmlich ansehen.

Das sieht doch ganz gut aus
Der Container passt genau auf das vorgesehene Fundament

Unser Container war nun endlich auf unserem Grundstück. Zwischenzeitlich hatte der LKW-Fahrer die Frachtpapiere und die Colliliste gebracht. An den Frachtpapieren war der Schlüssel für den Container fest mit Tesafilm angebracht. Hätte der LKW-Fahrer auf der Fahrt etwas dem Container entnehmen wollen, so hätte dies deutliche Markierungen auf dem Papier hinterlassen. Man kann also auch mit ganz einfachen Mitteln Sicherheit schaffen.

Ich nahm den Schlüssel und öffnete den Container. Mit einem Blick sah ich, dass nichts fehlte, da ich den Container bis zum Schluss selbst gepackt hatte. Meine Frau konnte nun die Frachtpapiere unterschreiben und dem LKW-Fahrer übergeben. Der Fahrer des Autokrans ließ seinen Beleg vom LKW-Fahrer unterschreiben und damit war diese Aktion erledigt.

Eine Aufgabe erledigt
Eine Aufgabe erledigt ;-) !

 


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